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Die 30 Bankkonten

mitterrutzner geldGegen den Eisacktaler Finanzvermittler Konrad Mitterrutzner läuft auch ein Strafverfahren der Staatsanwaltschaft Nürnberg – wegen des Verdachts der Geldwäsche.

von Thomas Vikoler

Für den Mann, den einige seiner Kunden „Mister 20 Prozent“ nannten, muss es nicht immer leicht gewesen sein, den Überblick zu behalten.

Er war Inhaber von rund 30 Bankkonten, ein Teil davon im Ausland. Auch bei Banken in Nürnberg in der Bundesrepublik Deutschland.

Die dortige Staatsanwaltschaft hat nach Informationen der TAGESZEITUNG Ermittlungen gegen den Felthurner Finanzvermittler Konrad Mitterrutzner eingeleitet. Wegen des Verdachts der Geldwäsche.

Es waren dubiose Zahlungen über die deutschen Konten des 51-Jährigen festgestellt worden. Gleichzeitig wurde die Staatsanwaltschaft Bozen darüber informiert – der Startschuss für die Anfang des Jahres begonnen Ermittlungen zum Verdacht des Betrugs und der unerlaubten Berufsausübung. Mitterrutzner hat bekanntlich keine Ermächtigung als Anlageberater.

Dann folgte, Anfang Mai, die Auslandsreise in die Slowakei, die von den Ermittlern als Flucht vor dem laufenden Strafverfahren bzw. den Anlegern des Finanzjongleurs verstanden wurde. Nach einer Vermisstenmeldung und drei Wochen Auslandsaufenthalt kehrte der Mann aus Felthurns nach einem konspirativen Einsatz der Carabinieri in der Slowakei nach Südtirol zurück.

Sein damaliger Anwalt Hubert Oberarzbacher kündigte nach der Rückkehr an, Mitterrutzner sei zu einem Verhör mit Staatsanwalt Markus Mayr bereit. Der Beschuldigte ließ zudem ausrichten, dass er niemand betrogen habe und seinen Anlegern alles geschuldete Geld zurückzahlen wolle.

Zum Verhör kam es nicht, denn der Finanzjongleur hat inzwischen Verteidiger gewechselt. Nun hat Karl Pfeifer von der Kanzlei Gerhard Brandstätter das Mandat, ihn zu vertreten.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum Fall Mitterrutzner gestalten sich ausgesprochen aufwändig.

Die Finanzwache hat die Computer des 51-Jährigen beschlagnahmt, von denen aus er – meist nachts in seinem Millander Büro – seine Finanztransaktionen durchführte.

Diese Daten sind ebenso zu untersuchen wie die rund 25 italienischen Konten, über welche sie abgewickelt wurden. In der Vergangenheit offenbar mit Erfolg: Laut ersten Erkenntnissen der Ermittler wurde Mitterrutzner seinem Ruf als „Mister 20 Prozent“ nicht selten gerecht.

Aus 10.000 Euro machte er in sechs Monaten 12.000 Euro.

 

MEHR ZUM FALL MITTERRUTZNER LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE.

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