Rote Karte
Im Frühjahr will der Landeshauptmann das Volk zum Flughafen abstimmen lassen. Nichtsdestotrotz werden jetzt am Airport Sanierungsarbeiten durchgeführt, die 4,5 Millionen Euro kosten.
Landeshauptmann Arno Kompatscher hatte in der Diskussion zum Flugplatz-Ausbau die weitere Vorgehensweise fixiert:
Im Herbst soll das Konzept präsentiert werden, im Frühjahr soll das Südtiroler Volk darüber abstimmen.
„Völlig unverständlich ist es also, warum nun Sanierungsarbeiten in der Höhe von 4,5 Millionen Euro ausgeführt werden“, kritisiert nun der Vorsitzende das Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz Klauspeter Dissinger in einer Aussendung.
Dissinger gibt zu bedenken:
„Sollten die Südtiroler/innen bei der für Frühjahr 2016 angekündigten Volksbefragung – wie bereits bei der Volksabstimmung 2009 – die rote Karte zeigen, wären die Sanierungsarbeiten wohl großteils umsonst gewesen. Die Kosten dafür trägt einmal mehr der Steuerzahler.“
Auch der Stellungnahme von ABD-Präsident Otmar Michaeler, dass der Schlüssel für die Zukunft des Flugplatzes der Tourismus sein wird, kann der Dachverband wenig abgewinnen.
Klauspeter Dissinger erklärte am Dienstag:
„Sollte nämlich der Flugplatz ausgebaut werden, so hätte er für den Tourismus lediglich eine marginale Bedeutung: Von den insgesamt sechs Millionen Touristen, welche jährlich Südtirol besuchen, könnten nämlich – auch nach dem Ausbau – maximal zwei Prozent mit dem Flugzeug anreisen. Mit Inbetriebnahme des BBT und dessen Zulaufstrecken werden sowohl Innsbruck als auch Verona von Bozen aus innerhalb einer Stunde erreichbar sein. Dies entspricht in etwa der Fahrzeit vom München Stadtzentrum zum Münchner Flughafen. Zusätzlich würde sich der ausgebaute Bozner Flugplatz wegen der vermehrten Lärm- und Luftbelastung negativ auf den Tourismus im Etschtal und im Überetsch auswirken.“
Vor diesem Hintergrund fordert der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, dass die Sanierungsarbeiten, die im Zusammenhang mit dem Ausbau des Flugplatzes stehen, nicht ausgeführt werden. Zuerst müsse die Südtiroler Bevölkerung ausführlich, transparent und ausgewogen über die Zukunft dieser Infrastruktur informiert werden und dann darüber abstimmen.
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