Schwitzen statt Relaxen
Wegen der Reformen: Premier Matteo Renzi will den Urlaub der „Onorevoli“ heuer auf zwei Wochen kürzen.
Von Matthias Kofler
Palmen, Strand und Sonnenschirm? Oder doch Schwitzen und Schuften im Parlament?
Für Italiens Parlamentarier gestaltet sich die heurige Urlaubsplanung deutlich schwieriger als in den vergangenen Jahren. Weil Matteo Renzi noch vor Herbstbeginn seine Reformen – etwa jene im Bereich der Justiz – durchs Parlament winken will, droht der Ministerpräsident den Onorevoli und Senatoren damit, ihren Sommerurlaub auf zwei bis höchstens drei Wochen zu kürzen.
In der Vergangenheit schloss das Parlament immer für mindestens vier Wochen seine Pforten.
Auch in der Fraktionssprechersitzung am Dienstag stand das Thema Ferien auf der Tagesordnung. Es wurde aber noch keine definitive Entscheidung getroffen. „Es hängt alles davon ab, wie die Arbeiten vorangehen“, erklärt Renate Gebhard.
Die SVP-Kammerabgeordnete hätte kein Problem damit, wenn ihr Urlaub auf zwei Wochen gestutzt würde: „Wenn es aufgrund der Arbeiten notwendig ist, dann bin ich natürlich damit einverstanden.“
Ohnehin ist die Arbeit im Parlament unter Matteo Renzi deutlich intensiver geworden: Heuer hatten die Abgeordneten lediglich zu Weihnachten zwei Wochen und eine Woche im Mai wegen der Regionalwahlen frei. Die restliche Zeit wurde hart geschuftet und reformiert.
Kann man sich angesichts der Unklarheiten beim Sitzungskalender überhaupt schon trauen, seine Reise zu planen? Renate Gebhard lacht: „Das ist grundsätzlich schwierig – aber schwierig ist es auch in anderen Berufen.“
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