Eisenbahn statt Tunnel
LH Arno Kompatscher hat am Montag mit seinem lombardischen Amtskollegen Roberto Maroni das Einvernehmensprotokoll zur Aufwertung des Stilfser Jochs unterzeichnet . Er ziehe die Eisebahn einem Tunnel vor, so der LH.
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat am Montag im Rahmen einer Tagung der Region Lombardei gemeinsam mit deren Präsidenten, Roberto Maroni, das Einvernehmensprotokoll zur Aufwertung des Gebiets am Stilfser Joch unterzeichnet.
Die Machbarkeit einer Tunnelverbindung unter dem Joch soll geprüft werden. „Für uns sind eine Eisenbahn und der Schutz der Umwelt prioritär“, so Kompatscher.
Die Aufwertung durch eine nachhaltige Entwicklung, Qualitätstourismus und eine wirtschaftliche Aufwertung unter Wahrung des Umweltschutzes: Das sind die Ziele, die im Einvernehmensprotokoll festgehalten sind. Es wurde im Rahmen einer Tagung am Montag am Stilfser Joch unterzeichnet.
Landeshauptmann Arno Kompatscher unterstrich die Bedeutung des Stilfser Jochs. „Der Pass trennt nicht nur, sondern verbindet auch“, sagte er bei der Tagung mit Roberto Maroni, dem Landeshauptmann des Trentino, Ugo Rossi, Ugo Parolo Untersekretär der Lombardei, und dem Präsidenten des Grenzgemeindenfonds, Roger De Menech.
Gemeinsame Strategien, auch für die Nutzung des Grenzgemeindenfonds, seien wichtig für die Weiterentwicklung des Gebiets, von denen nicht nur einzelne Gemeinden profitieren könnten, sondern die gesamte Region.
Dies sei durch die neue Verwaltung des Grenzgemeindenfonds einfacher geworden. 80 Millionen Euro jährlich stehen zur Verfügung, die zum Teil für die Vorhaben einzelner Gemeinden genutzt werden; aber über 55,5 Millionen jährlich stünden für übergemeindliche und überregionale Projekte zur Verfügung, rechnete Roger de Menech vor: „Das ist eine große Chance, verantwortungsvoll und autonom für die Entwicklung eines Gebiets zu sorgen.“
Ein weiteres Anliegen ist es, die Stilfser-Joch-Straße und den Naturpark als technisches UNESCO-Weltkulturerbe anerkennen zu lassen, kündigten Kompatscher und Maroni an.
Das Treffen sei von großer Bedeutung, weil es auch im Hinblick auf den Start der Makroregion EUSALP im kommenden Jahr wegweisend für die Zukunft sei, meinte Maroni. Ab 1. Jänner 2016 werden acht italienische und insgesamt 48 Regionen innerhalb des Alpenbogens in einer Makroregion für gemeinsame Ziele und die gemeinsame Nutzung von EU-Geldern zusammenarbeiten.
Teil des Einvernehmensprotokolls ist eine Machbarkeitsstudie für eine dauerhafte und ganzjährig nutzbare Verbindung, um das Stilfser Joch aufzuwerten. „Entscheidungen werden nur mit Einbeziehung der Gemeinden und Zuständigen vor Ort passieren“, erklärte Roberto Maroni.
Deshalb werde eine Zugverbindung angestrebt, kein Straßentunnel. „Wir haben bereits eine Weiterverbindung nach Bormio angedacht“, so Maroni. „Wir ziehen die Möglichkeit eine Zugverbindung zu bauen, auf jeden Fall vor“, unterstrich auch Landeshauptmann Kompatscher. Es gehe in der Studie vor allem um die technische Machbarkeit und um die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt auszuloten, erklärte der Landeshauptmann.
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