Der dreiste Betrüger
Die Staatsanwaltschaft Bozen ermittelt gegen einen Peruaner, der via Ebay Dutzende Käufer betrogen haben soll. Einem Opfer soll er sogar seinen Namen gestohlen haben.
(tom) Es ging los mit Plastikhüllen, später kamen Handys dazu. Ein offenbar lukratives Geschäft, wie die Bewegungen auf einem Konto bei einer Sterzinger Bankfiliale zeigen. Zwischen dem 12. und dem 19. Dezember 2014 gingen dort stattliche 20.000 Euro ein.
Die Plastikhüllen und die Handys wurden über die Online-Versteigerungsplattform Ebay angeboten. Die Kunden zahlten den geschuldeten Betrag auf das Sterzinger Konto ein – die bestellten Güter kamen aber nie bei ihnen an. Die Staatsanwaltschaft Trient hat bereits vor zwei Jahren Ermittlungen wegen mutmaßlichen Betrugs aufgenommen, nun wird auch jene von Bozen aktiv.
Ein Sizilianer, der auf Ebay ein Handy im Wert von 449 Euro kaufen wollte, hat Anzeige erstattet. Der Inhaber des Kontos in Sterzing, auf der die Überweisungen der Kunden flossen, war schnell ausgeforscht. Ein Rentner aus der Fuggerstadt. Doch es stellte sich heraus, dass dieser selbst ein Betrugsopfer ist.
Wie es aussieht, wurde ihm buchstäblich der Namen gestohlen, um das Konto bei der Sterzinger Bankfiliale zu eröffnen.
Und wer steht hinter den Betrugsfällen und dem Namensdiebstahl? Für die Internetplattform Ebayabuse ist es ein Mann, der sich auf Ebay als Oscar Velasquez, Informatiker aus New York, ausgibt. In Wirklichkeit heißt er, das steht inzwischen auch für die Bozner Staatsanwaltschaft fest, Frederick Carlos Castro Velazco, ein 35-jähriger gebürtiger Peruaner.
Er habe, so heißt es auf Ebayabuse, zwischen Verona, Trient und Bozen ein „Netzwerk des Betrugs“ aufgebaut – belegt durch eine Reihe von Betrugsfällen nach jeweils demselben Muster: Die Warenlieferung nach der erfolgten Zahlung bleibt aus.
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