Grenze des Machbaren
Am Donnerstag ist am Kronplatz des Messner Mountain Museum eröffnet worden. Sehen Sie sich die ersten Bilder aus dem Inneren des neuen Museums an.
„So etwas hat die Welt noch nicht gesehen.“
Als am Donnerstag Vormittag der mit blauem Moessmer-Loden kunstvoll verhüllte Eingang ins neue MMM Corones enthüllt wurde, stand den Projekttreibenden die Freude darüber, Großartiges geleistet zu haben, ins Gesicht geschrieben.
Gut zwei Jahre dauerten die Bauarbeiten am sechsten und letzten Bergmuseum des Alpinisten Reinhold Messner.
„Die Verwirklichung des Museums war ohne Zweifel eine Herausforderung nicht nur für uns, sondern für alle am Bau beteiligten Unternehmen, die größtenteils aus Südtirol stammen. Aber mit Biss, Entscheidungsfreude, reichlich Motivation und großartiger Leistung aller Beteiligten ist uns diese Meisterleistung gelungen“, brachte es Skirama-Präsident Matthias Prugger in seiner Eröffnungsrede vor den vielen geladenen Gästen auf den Punkt.
Geplant wurde das MMM Corones, das sich der Königsdisziplin des Alpinismus widmet, von Stararchitektin Zaha Hadid, die bekannt dafür ist, dass das Primat des rechten Winkels bei ihr nicht gilt. Darum dominiert im MMM Corones der Werkstoff Beton, wobei man bei der Geometrie an der Grenze des Machbaren gestoßen ist.
An ihrer statt richtete Patrik Schumacher von Zaha Hadid Architects einige Worte an die zahlreich anwesenden Gäste und seinen Dank an Reinhold Messner und Skirama Kronplatz.
Die Komplexität sorgte für manch wache Nacht und für rauchende Köpfe, ganz zu schweigen von den logistischen Strapazen für den Bau: Schließlich mussten sämtliche Bauteile via Lastwagen auf 2.275 m transportiert werden und die Arbeiten wurden wegen der oft widrigen Bedingungen am Berg oft verzögert.
„Jegliche Mühen haben sich gelohnt. Wir stehen heute vor etwas absolut Großartigem. Unsere Vision ist Wirklichkeit geworden, der Kronplatz hat sich vom reinen Skiberg zu einer Ganzjahresattraktion etabliert“, so Prugger.
„Die Investitionen von rund drei Millionen Euro haben zu 100 % die Seilbahngesellschaften am Kronplatz getragen.“
Unterirdisch und doch mit grandioser Aussicht
Neben Skirama Kronplatz-Präsident Matthias Prugger und Kulturlandesrat Philipp Achammer taten auch St. Vigils Bürgermeister Albert Palfrader und natürlich auch Reinhold Messner ihre Freude über die Eröffnung des Museums kund.
Messner, der Extremalpinist, hatte bei der Bespielung der Räumlichkeiten freie Hand:
„Im MMM Corones erzähle ich von der Entwicklung des modernen Bergsteigens, von der Ausrüstung, wie sie sich im Laufe von 250 Jahren verbessert hat, von Triumphen und Tragödien an den berühmtesten Bergen der Welt – Matterhorn, Cerro Torre, K2 – und der Darstellung unseres Tuns, so widersprüchlich es auch erscheinen mag.
Es ist unglaublich spannend auf einer derartige Bühne seine Geschichten zu inszenieren.“
Albert Palfrader, der Bürgermeister von Enneberg, sieht im MMM Corones einen touristischen Mehrwert sei es für den Sommer wie für den Winter.
„Nicht nur Enneberg und die Ortschaften direkt am Berg werden vom Museum profitieren, das MMM Corones wird – als höchstgelegenes Museum in Südtirol – eine große Strahlkraft über das Pustertal hinaus haben. Umso schöner, dass sich das Museum auf ladinischem Boden befindet.“
Der Höhepunkt
Das eigentliche Highlight der Eröffnung war die feierliche Enthüllung des Museums. Eigens für den Eröffnungstag wurde das MMM Corones mit Moessmer-Loden verhüllt und mit Abschluss der Reden von der Dreierseilschaft Hanspeter Eisendle sowie Magdalena und Simon Messner enthüllt.
Mit dieser spektakulären Aktion unterstrichen die Projektverantwortlichen ihren Mut zum Aufbruch und ihre Freude, der Welt zu zeigen, was es so noch nicht gab.
Das MMM Corones öffnet am 24. Juli seine Tore.
Es ist täglich von 10 bis 16 Uhr vom 1. Sonntag im Juni bis zum 2. Sonntag im Oktober geöffnet sowie vom 1. Sonntag im Dezember bis Mitte April (entsprechend der Öffnungszeiten der Seilbahnen).
Das Museum ist direkt mit der Kabinenbahn oder zu Fuß auf einer Bergwanderung erreichbar.
Die Königsdisziplin des Bergsteigens und die großen Wände sind die zentralen Themen des Museums, veranschaulicht anhand von einzigartigen Sammlungen, Bildern und verschiedenen Gegenständen, die Reinhold Messner in seinem Leben als Grenzgänger gesammelt hat.
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