„Alte“ Arbeiter
Das Durchschnittsalter der Arbeitnehmer im Bausektor ist seit 1998 um mehr als vier Jahre gestiegen – von 33,5 auf 37,6 Jahre. Die Gründe.
Wie jung oder wie alt sind die Beschäftigten im Baugewerbe?
Mit dieser Frage setzt sich die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt in der neuesten Ausgabe der Infoschrift „Arbeitsmarkt news“ auseinander.
Dass das Durchschnittsalter der Arbeitnehmer im Bausektor seit 1998 um mehr als vier Jahre gestiegen ist, hat demografische und wirtschaftliche Gründe.
Das Ergebnis der Recherchen der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt wird in den „Arbeitsmarkt news“ erläutert: Der an und für sich beschäftigungsmäßig junge Sektor des Baugewerbes durchlebt eine besondere Veränderung seiner Altersstruktur, denn diese Branche wird zeitgleich von zwei Faktoren beeinflusst. In den Jahren 1998 bis 2014 fand eine Alterung der Beschäftigten als Folge demografischer und wirtschaftlicher Entwicklungen statt.
„Das Durchschnittsalter lag 1998 noch bei 33,5 Jahren, 2014 dann bei 37,6 Jahren“, erklärt der Direktor der Abteilung Arbeit, Helmuth Sinn. „Das bedeutet, dass das Durchschnittsalter alle vier Jahre um ein Jahr gestiegen ist. Um 2000 lag der Anstieg des Durchschnittsalters bei etwa zwei bis drei Monaten pro Jahr, während diese Steigerung zuletzt fünf bis sechs Monate pro Jahr betrug.“
Drei Phasen können ausgemacht werden: Die erste Phase betrifft die Jahre 1998 bis 2003.
Die Alterung der im Baugewerbe tätigen Menschen lässt sich in diesen Jahren vollständig auf die demografische Alterung zurückführen. Diese wurde aber durch die Attraktivität des Bausektors für die Jüngeren eingebremst.
In den Jahren 2004 bis 2007, der zweiten Phase, verlangsamte sich das Beschäftigungswachstum und die Zahl der Lehrlinge begann zu sinken. Die Ursachen für den Anstieg des Durchschnittsalters verteilen sich somit gleichmäßig auf beide, den demografischen und den wirtschaftlichen Faktor.
Seit 2007 schließlich – Jahre, in denen die Beschäftigung im Baugewerbe kontinuierlich abnahm – ist die Alterung der Beschäftigten immer weniger auf die demografische Alterung, sondern zunehmend auf den fehlenden Generationenwechsel zurückzuführen. Diese kritische Phase machte also nicht nur jenen, die in dieser Branche tätig waren, zu schaffen, sondern benachteiligte mehr noch junge Menschen, die an einer Beschäftigung interessiert gewesen wären.
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