Fasten und Feiern
Weltweit feiern 1,6 Milliarden Muslime das Ende des Fastenmonats Ramadan. Der Kalterer Nuredime Khemiri über Schafe, Süßigkeiten – und die Reinheit beim Sex.
TAGESZEITUNG Online: Herr Khemiri, wie haben Sie das Ende des Ramadan gefeiert?
Nuredime Khemiri:
Der Fastenmonat Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondjahrs und dauerte heuer 29 Tage. Seinen Anfang markiert der Aufgang der neuen Mondsichel im Süden Afrikas. Am Freitag begann nach einem Monat Fasten das dreitägige Fest des Fastenbrechens Eid al-Fitr.
Was kann man sich darunter vorstellen?
Wir Südtiroler Muslime haben in der Bozner Reschenstraße gefeiert. Es gab viele Süßigkeiten, weil es in erster Linie ein Fest für Kinder ist. Wir Erwachsene feiern ausgiebiger das Islamische Opferfest im September, wo ein Schaf geschlachtet wird.
Wie haben Sie gefastet?
Während des Fastenmonats Ramadan verzichten gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Speisen und Getränke. In dieser Zeit ist auch Rauchen und Geschlechtsverkehr untersagt. Während die Nicht-Muslime für ihre Diäten zum Arzt gehen, sind wir zum Fasten verpflichtet.
Haben Sie den ganzen Tag lang nichts gegessen und getrunken?
Nein, nur nach dem Sonnenuntergang. Dasselbe gilt für den Sex, der nur nach Sonnenuntergang erlaubt ist. Um rein zu sein, ist jeder Muslim verpflichtet, sich nach dem Sex mit seiner Frau – denn Geschlechtsverkehr mit anderen Frauen ist strengstens untersagt – zu duschen. Hierbei geht es weniger um eine körperliche, als vielmehr um eine innere Reinheit.
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