Wildwest in Bozen
Ein Minderjähriger lieferte sich in Bozen mit der Polizei eine wilde Verfolgungsfahrt. Zwei tunesische Staatsbürger wurden verhaftet.
(tom) Zwei junge Männer in kurzen Hosen verlassen den Bozner Gerichtspalast in Begleitung zweier Polizisten. Bis zum Ausgang. Dann sind die beiden gebürtigen Tunesier auf freiem Fuß, soeben verfügt von Richter Stefan Tappeiner.
Sie waren in der Nacht gegen 3.00 Uhr an der Kampiller Kreuzung in Bozen festgenommen worden. Wegen Widerstandes gegen Amtspersonen. Die beiden Nicht-Vorbestraften ohne festen Wohnsitz hatten versucht, sich dem Zugriff der Polizei zu entziehen. Bei den Männern handelt es sich um Alahddine Salhi (Jahrgang 1992) und um Karim Moussa (93).
Doch sie waren offensichtlich nicht die Hauptakteure in dieser Geschichte.
Das ist ein Minderjähriger, angeblich 17 Jahre alt.
Von ihm fehlte bis gestern Mittag jede Spur, auch wenn er bald ausfindig gemacht werden dürfte. Nicht die beiden volljährigen Tunesier saßen am Steuer des schweren Jeeps, sondern der flüchtige Minderjährige.
Was war passiert?
Gegen 3.00 Uhr entzieht sich der blaue VW in der Garibaldistraße einer Polizeikontrolle. Eine wilde Verfolgungsfahrt beginnt. Auf der Kampiller Kreuzung in der Innsbruckerstraße kommt es zum finalen Crash: Der VW mit dem 17-Jährigen am Steuer kommt ins Schleudern und prallt voll gegen den Polizeiwagen, der dabei schwer beschädigt wird (der Jeep weniger).
Der Lenker des Unfallwagens springt in die Büsche und war nicht mehr gesehen. Seine beiden Mitfahrer, die beiden Tunesier, versuchen ebenfalls zu fliehen, werden aber gefasst.
Bei der Haftprüfung nannten sie den Namen des Lenkers nicht, sie machen von ihrem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch.
Der VW Jeep gehört laut ersten Erkenntnissen den Eltern des Geflüchteten. Da dürfte es nicht schwierig sein, ihn zu identifizieren.
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