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„Eine Schikane“

geld-haselsteinerDie Staatsanwaltschaft Bozen hat gegen den österreichischen Bau-Magnaten Hans Peter Haselsteiner Anklage wegen unterlassener Steuererklärung erhoben. Als in Bozen Ansässiger hätte er seine Einkünfte in Italien versteuern müssen. Es geht um viele Millionen Euro. UPDATE.

von Thomas Vikoler

Dass Hans Peter Haselsteiner, 70, Bozner ist, daran gibt es kaum einen Zweifel.

Der österreichische Magnat (Strabag) wohnt in einer Villa in Moritzing, seine Kinder gehen in der Landeshauptstadt zur Schule, er ist Mitglied des Verwaltungsrates des Museions. Eigentlich nichts Besonderes, denn in der EU gilt bekanntlich Niederlassungsfreiheit.

Dennoch hat Haselsteiner deshalb ein Problem.

Die Steuern.

Der Bozner Oberstaatsanwalt Guido Rispoli hat Anklage gegen den österreichischen Staatsbürger wegen unterlassener Steuererklärung in den Jahren 2007 bis 2012 erhoben. Es geht um viele Millionen Euro und die juristisch nicht einfach zu beantwortende Frage, ob Haselsteiner seine Einkünfte tatsächlich an seinem Hauptwohnsitz, also in Italien, versteuern musste.

Auf die laufende Ermittlung der Finanzwache hat der Unternehmer, der in halb Europa Straßen baut, äußerst passiv reagiert. So, als hätte es sie nicht gegeben.

Auf den formellen Abschluss der Ermittlungen Rispolis folgte keiner Reaktion. Immerhin hat Haselsteiner mit der Bozner Steueranwältin Brizia Castrignanò eine Verteidigerin namhaft gemacht.

Doch die brachte keinerlei Einwände gegen die Vorhaltungen der Staatsanwaltschaft vor. Und so beginnt am 5. November am Landesgericht Bozen der Prozess gegen Haselsteiner. Der Vorwurf lautet, wie gesagt, auf unterlassene Steuererklärung in Italien.

Es geht, immerhin, um 47 Millionen Euro. Soviel soll Hans Peter Haselsteiner zwischen 2007 und 2012 verdient haben.

 

In einer ersten Reaktion sagte Haselsteiner, er empfinde das Verfahren als eine Schikane. Er habe seine Einkünfte in Österreich regulär versteuert und denke gar nicht daran, auch in Italien Steuern zu bezahlen.

 

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