Zorniger Lanz
LVH-Präsident Gert Lanz ärgert sich über die italienische Bürokratie: „Jede Woche gibt es eine zusätzliche Hürde für die Handwerker.“
Klein- und Mittelunternehmen in Italien stehen mittlerweile vor kaum überwindbaren Hürden: Jede Woche wird eine neue Steuerregelung erlassen, mehr als die Hälfte davon nicht zu Gunsten der KMU.
Auch die Steuerlast ist höher als im restlichen Europa. Diese Zahlen gehen aus der jüngsten Studie des italienischen Handwerkverbandes Confartigianato hervor. „Ich hoffe, dass man in Italien endlich von einer Ankündigungspolitik im Bereich Entbürokratisierung abgeht und auf Worte auch Taten folgen lässt, bevor es zu spät ist“, fordert lvh-Präsident Gert Lanz.
Jede Woche eine neue bürokratische und steuerliche Hürde: Die Zahlen der jüngsten Studie des italienischen Handwerksverbands Confartigianato belegen, was zahlreiche Unternehmen und Handwerksbetriebe in Italien und Südtirol schon lange spüren. Während Schlagworte wie Entbürokratisierung und Vereinfachung der gesetzlichen Regelung in aller Munde sind, ist genau das Gegenteil zurzeit Realität.
Die Daten sprechen eine unmissverständliche Sprache: In 2.429 Tagen, von Beginn der laufenden Legislaturperiode bis Dezember 2014, wurden 752 neue Normen erlassen, wovon mindestens 468 den Arbeitsalltag der Unternehmen und Bürger zusätzlich erschweren.
„Die Statistik zeigt, dass jede Woche mehr als eine neue steuerliche Regelung oder ein bürokratisches Hindernis für unsere Wirtschaftstreibenden und Arbeitgeber geschaffen wird“, kritisiert Gert Lanz, Präsident des Wirtschaftsverbandes für Handwerk und Dienstleister (lvh).
„Haarsträubend ist außerdem die Tatsache, dass im Zeitraum, in dem ein einzelnes Gesetz abgeschafft wird, ganze 4,7 neue Normen erlassen werden! Noch absurder dabei ist, dass weniger als die Hälfte dieser Gesetze KMU berücksichtigen, obwohl Kleinbetriebe den Löwenanteil der italienischen Wirtschaft ausmachen. Wir hören immer wieder von Entbürokratisierung und Vereinfachung, spüren können wir davon allerdings nichts.“
Als wären die unzähligen steuerlichen und bürokratischen Regelungen nicht genug, zeigt die Studie zudem, dass der Steuerdruck im Stiefelstaat 1,8 Punkte über dem Durchschnitt der Eurozone liegt. „Jeder italienische Staatsbürger, vom Neugeborenen bis zum Pensionisten, muss mit einer zusätzlichen Steuerlast von 476 Euro rechnen“, erklärt Lanz.
„Die Situation in Italien wird für uns alle immer unerträglicher. Unsere Politiker müssen sich dieser unglaublichen Belastung endlich bewusst werden. Nur Schönwetterreden bringen niemanden weiter: Nun müssen endlich Taten auf Worte folgen.“
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