„Wir sind uns sehr sicher“
Wie hat LH Arno Kompatscher die SEL-Etschwerke-Fusion in Rom verteidigt? Im TAGESZEITUNG-Interview erklärt er seine Argumentationsstrategie.
TAGESZEITUNG: Herr Kompatscher, Sie haben heute vor der italienischen Antitrust-Behörde den geplanten Marktriesen aus SEL und Etschwerken verteidigt. Wie ist es gelaufen?
Arno Kompatscher: Ich denke, ganz gut. Klar, das war nur die Anhörung, die Entscheidung folgt ja erst. Ich konnte unsere Position gut darlegen.
Wie haben Sie argumentiert?
Ich habe vor allem einmal das Ziel dieser Operation erklärt. Wir haben ja im Prinzip einen Zielkonflikt. Zum einen sagen EU und italienische Regierung selbst, dass man gerade bei öffentlichen Gesellschaften eine höhere Effizienz anstreben muss, um Kosten einzusparen – um diese Einsparungen dann den Bürgern zugutekommen zu lassen. Das bedeutet größere Investitionen in die Netze, Versorgungssicherheit, aber auch niedrigere Tarife. Da wäre es kontraproduktiv, wenn das die Wettbewerbsbehörde verhindert.
Allerdings ist durch die Fusion faktisch ein Konkurrent weniger am Markt…
Die Konkurrenz gibt es ja weiterhin, ich wähle meinen Anbieter frei. Bei der Anhörung wurde zum Beispiel auch behauptet, dass die italienischen Anbieter Probleme mit der Zweisprachigkeit hätten – Tatsache aber ist, dass auch die Südtiroler Kunden in erster Linie auf den Preis schauen. Außerdem ist die Übersetzung ein marginaler Kostenpunkt – den das Land genauso bezahlen muss. Auch wir müssen jede Rechnung in zwei Sprachen anbieten, das ist ein Denkfehler. Außerdem habe ich ins Feld geführt, dass wir ja auch in einer Konkurrenz-Situation mit Österreich sind. Haben wir zu teure Tarife, wandern unsere Unternehmen dorthin ab, wo die Energie billiger ist. Das hat den Präsidenten ziemlich beeindruckt.
Interview: Anton Rainer
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