Verhinderter Schlepper
Die Polizei hat bei der Autobahnraststätte Eisack Ost südlich von Waidbruck einen Schlepper verhaftet. Der Tunesier wollte 15 illegale Einwanderer nach Deutschland bringen.
Immer mehr Flüchtlinge versuchen über der Autobahn nach Deutschland zu gelangen. Die nunmehrigen verschärften Kontrollen auf Anweisung von Quästor Lucio Carluccio zeigen Wirkung: Wieder wurde ein Schlepper, der aus der Not von illegalen Einwanderern Profit schlagen wollte, verhaftet.
Die Festnahme erfolgte in der Nacht auf Montag: Bei der Autobahnraststätte Eisack Ost , südlich von Waidbruck, wurden die Ermittler auf einen heruntergekommen weißen Lieferwagen des Typs Fiat Ducato aufmerksam. Das Auto stand in der Kolonne vor den Zapfsäulen der Tankstelle.
Die Ordnungshüter nahmen den Wagen genauer unter die Lupe: Die Scheiben waren mit einem weißen Spray besprüht worden, sodass man nicht in das Innere des Fahrzeuges sehen konnte. Das ließ die Beamten Verdacht schöpfen.
Der Lenker befand sich gerade nicht im Wagen. Auf dem Beifahrersitzt saß jedoch eine Person mediterraner Herkunft. Zudem waren Stimmen aus dem Hinterteil des Fahrzeuges zu hören.
Die Beamten zogen sich zurück und positionierten den Streifenwagen bei einer unbeleuchteten Stelle, um den verdächtigen Wagen zu beobachten. Sie mussten nicht lange warten: Wenige Minuten später kehrte der Lenker des Lieferwagens von der Toilette zurück. Der Mann mit nordafrikanischen Gesichtszügen setzte sich in den Wagen und wollte seine Reise Richtung Norden fortsetzen.
Die Polizeibeamten hatten mittlerweile jedoch Verstärkung angefordert. Bei der Ausfahrt der Raststätte wurde der Wagen blockiert.
Die Polizei kontrollierte die Identität des Mannes: Es handelte sich um den 43-jährigen Tunesier Zaafrani Walid, gegen den das Gericht in Mailand bereits im Jänner einen Ausweisungsbescheid ausgestellt hatte. Die Beamten öffneten die Ladefläche des Lieferwagens: Dort befanden sich zusammengepfercht 15 Personen, davon vier Minderjährige und zwei Frauen. Sie stammten allesamt aus Syrien.
Zaafrani Walid rechtfertigte sich: Er habe den armen Menschen nur helfen wollen, Italein zu verlassen. Man habe ihm nur die Reisespesen bis nach Deutschland, dem Zielort, bezahlt.
Die Flüchtlinge wurden von der Polizei zur Identifizierung in die Quästur nach Bozen gebracht. Die Frauen und Kinder wurden in angebrachten Strukturen untergebracht. Zaafrani Walid wurde wegen Schlepperei verhaftet. Zudem hatte er ein Fahrzeug gelenkt, ohne einen Führerschein zu besitzen. Weitere Beamten blieben bei der Raststätte, um die Ermittlungen und die Suche nach Komplizen fortzuführen. Bald fiel ihnen ein Fiat Punto auf. In diesem Fahrzeug saßen ebenfalls zwei Syrer, jedoch mit legaler Aufenthaltsgenehmigung. Sie stammten aus derselben Ortschaft in Como, genau wie der Besitzer des Lieferwagens, in dem sich die syrischen Flüchtlinge befanden.
Diese beiden räumten bald ein, sowohl den Fahrzeugbesitzer als auch Zaafrani Walid zu kennen. Die Zusammenhänge werden noch ermittelt.
Die Beamten beschlagnahmten die beiden Fahrzeuge, rund 125 Euro, die der Tunesier in der Tasche hatte und mehrere Handys.
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