Südtirols Flüchtlinge
1165 Flüchtlinge wurden seit Anfang vergangenen Jahres Südtirol zugewiesen. Wo sind sie jetzt? Woher kommen sie? Wo werden sie untergebracht? Die TAGESZEITUNG hat sich die Zahlen genauer angeschaut.
Von Anton Rainer
Wer mit dem Zählen beginnt, muss wissen, wo er anfängt: Die in der Südtiroler Flüchtlingshilfe tätigen Organisationen Caritas und Volontarius beginnen ihre Zählung mit dem April 2014 – dem „Beginn des Notstands.“
1165 Asylantragsteller wurden seit diesem Datum durch die zuständigen Ministerien Südtirol zugewiesen – 0,9 Prozent der italienischen Gesamtanzahl sind es offiziell, jedoch muss eines vorausgeschickt werden: Nur rund die Hälfte dieser Menschen befindet sich noch in Südtirol, 706 Flüchtlinge haben die Aufnahmeeinrichtungen in Bozen und Meran nur wenige Stunden und Tage danach wieder verlassen.
Das Ziel: Die Weiterreise nach Nordeuropa. Gemeinsam mit den rund 120 täglich am Bozner Bahnhof eintreffenden Flüchtlingen (die in dieser Statistik nicht erfasst werden konnten) versuchen vor allem Personen aus Eritrea und Syrien, möglichst bald in andere EU–Länder weiterzureisen.
Ein Großteil der tatsächlich in Südtirol untergebrachen Menschen sind Männer – Frauen machen nur ein gutes Siebtel der Flüchtlinge aus. Fünf Prozent der Flüchtlinge sind minderjährig, ungefähr halb so viele wie im Nachbarland Österreich. Untergebracht werden die insgesamt 459 Menschen übrigens in den fünf Bozner Flüchtlingsheimen, 61 von ihnen warten im Haus Arnika in Meran auf eine positive Beurteilung ihres Asylantrags.
Die sieben designierten Unterkünfte, die Martha Stocker in den vergangenen Wochen vorstellte, werden bis jetzt noch nicht genutzt – das könnte sich aber bald ändern.
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