Hilfreicher Spot
Klingelton aus, Display aus, Handy aus, Rascheltüten weg. Eine Selbstverständlichkeit in Kino, Theater, Konzert. Möchte man meinen.
von Renate Mumelter
Weil immer wieder Displays durch den dunklen Kinosaal strahlen und auserlesene Klingeltöne die intimsten Filmszenen stören, setzt der Filmclub jetzt auf Prävention. Ein kurzer Spot bittet darum, das Handy abzuschalten und erklärt, warum leuchtende Displays stören und Rascheltüten auch. Gero Hecker hat den Spot im Kulturvolontariatsverfahren (ohne marktübliche Summen einzustreichen also) gestaltet. Der Clip selbst bringt zwar nicht alle dazu, die Unarten einzustellen, er stärkt aber jenen den Rücken, die SMS-schreibenden Kinonachbarn mahnend auf die Schulter tippen und Raschlern ein Ssssstttt! zuzischen. Ich habe mich zwar bisher auch schon gegen die Störungen des Kinogenusses gewehrt, immer mit schlechtem Gewissen allerdings, weil es so aussah, als wäre ich die einzige, die sich gestört fühlt. Jetzt bin ich Spot-sei-Dank nicht mehr allein.
Der Juli ist im Anmarsch und mit ihm kommen die Kino-Sommerprogramme ins Land. Zwei davon möchte ich heute bewerben. Das Kino am Bahnhof in Kaltern startet am 29. Juni in die Sommersaison und bietet gute Filme zum Wiedersehen. Was das Kino Kaltern von anderen Spielstätten unterscheidet, ist nicht nur die Programmgestaltung sondern auch seine 3D-Projektion. So wird beispielsweise am 20. Juli die seltene Gelegenheit geboten, Wenders “Everything Will Be Fine” dreidimensional zu sehen.
Das Open Air Kino im Brunecker UFO beginnt am 30. Juni und endet am 20. August. Von den 16 Erwachsenen- und den 8 Kinderfilmen kann sich jeder sehen lassen. Besonders ans Herz legen möchte ich den “Michel in der Suppenschüssel” am 30. Juni, einen Kinderfilm der Extraklasse aus dem Jahr 1971. Bei den Filmen für die Großen sind viele dabei, die ich selbst gerne noch einmal sehen würde, den eindrucksvollen “Il vento fa il suo giro” von Girogio Diritti zum Beispiel, “Das finstere Tal” natürlich, den poetischen “Still Life” von Uberto Pasolini und meinen Liebling “Boyhood” von Richard Linklater. Patricia Arquette bekam für ihre Nebenrolle in diesem Film den Oscar. Bei der Preisverleihung setzte sie sich in einer umjubelten Rede für die Gleichberechtigung der Frauen in der Filmbranche ein.
Bemerkenswertes Sommerkino im Brunecker UFO und im Kino im Bahnhof in Kaltern
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