Das Gutachten
Zur Herkunft und Gefährlichkeit des beschlagnahmten Katers Chiku wird es ein Gerichtsgutachten geben.
(tom) „Er hat mit den Kindern gespielt und im Bett geschlafen“. Bernd Raich hat nichts über den Kater Chiku zu sagen, was auf seine Gefährlichkeit hinwiese. Der Zeuge ist Sohn von Herbert Raich, jenem Mann aus St. Pankraz im Ultental, der wegen der unerlaubten Haltung eines Wildtieres vor Gericht steht. Chiku, die im Februar nach einer mehrtägigen Flucht beschlagnahmte Savannah-Katze.
Ob die Einschätzung von Bernd Raich stimmt, muss nun ein Gerichtsgutachter entscheiden. Wie Richter Stefan Tappeiner bei der Verhandlung am Montag am Landesgericht bekanntgab, will er bis zur nächsten Verhandlung am 10. Juli einen Sachverständigen ausfindig machen. Er soll entweder aus Innsbruck kommen (entsprechende Kontakte mit der Uni Innsbruck sind bereits hergestellt) oder aus Italien (wo Experten angeblich schwer zu finden sind).
„Erst nach der Vorlage des Gutachtens werden wir einen Antrag auf Aufhebung der Beschlagnahme stellen“, kündigte Raichs Verteidiger Flavio Moccia an. Die Frage über den Verbleib des Tieres, das derzeit in einem Wildschutzgehege bei Grosseto untergebracht ist, scheint weiterhin die entscheidende Frage in diesem kuriosen Gerichtsfall zu sein.
Für Roland Aufderklamm vom Tierschutzverein Überetsch, der von der Verteidigung als Zeuge aufgerufen wurde, steht es jedenfalls außer Frage, dass Chiku in Herbert Raichs Wohnung am besten aufgehoben wäre. Für ihn ist der Kater ein Haustier.
Was Chiku genau ist, wird man möglicherweise nie erfahren. Denn der Potsdamer Züchter Hans Joachim Dierkopf, bei dem Raich das Tier um 2.500 Euro gekauft hatte, wird nicht als Zeuge vor Gericht erscheinen. Wahrscheinlich weil er etwas zu verbergen hat, denn um 2.500 Euro ist ein Serval bzw. ein Savannah normalerweise nicht zu haben.
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