Die Millionen-Rechnung
KHB-Präsident Heinz Peter Hager ist zuversichtlich, dass das Großkaufhaus in Bozen realisiert werden kann – und listet auf, wie viele Millionen die Stadt aufs Spiel setzt.
Heinz Peter Hager ist zufrieden. Mit der Einladung zur Bürgerversammlung habe der Bozner Bürgermeister Luigi Spagnolli den nächsten konkreten Schritt gesetzt, das Verfahren zur Neugestaltung des Stadtviertels rund um den Bozner Busbahnhof fortzusetzen und abzuschließen. „Wir begrüßen diesen Schritt, denn das verwaltungstechnische Verfahren ist seitens der Gemeinde abgeschlossen und wir sind startbereit“, sagt Heinz Peter Hager, Präsident der Bozner KHB GmbH.
Noch ist nicht klar, wer in Bozen regieren wird.
Der entscheidende „Gipfel“ zwischen Bürgermeister Gigi Spagnolli und den möglichen Koalitionspartnern, der am Dienstag um 12.00 Uhr hätte stattfinden sollen, ist auf 21.00 Uhr verschoben worden.
Das bedeutet:
Man wird er in der Nacht auf Mittwoch wissen, ob die Ökosozialen, die das Benko-Projekt versenken wollen, der künftigen Stadtregierung angehören werden.
Heinz Peter Hager erwartet sich in jedem Fall einen positiven weiteren Verlauf, denn: „Das Projekt hat eine hohe Qualität und ist gut für die Stadt und von der Bevölkerung gewünscht. Ich bin zuversichtlich, dass dies auch von der Gemeindepolitik erkannt wird.“
Zur Erinnerung:
Vor fast genau einem Jahr veröffentlichte die Gemeinde Bozen einen Wettbewerb für einen „Plan zur städtebaulichen Umstrukturierung“ (PSU – auf italienisch: Piano di riqualificazione urbanistica PRU), der auf die Aufwertung des Viertels rund um den Bozner Busbahnhof abzielt.
Die Bozner KHB GmbH, Tochtergesellschaft der Innsbrucker SIGNA Gruppe, gewann diesen Wettbewerb im Oktober 2014 mit ihrem Projektvorschlag „Kaufhaus Bozen Bolzano“.
Ein konkurrierendes Projekt, das sogenannte Oberrauch-Projekt, wurde wegen Qualitätsmängeln ausgeschlossen.
Bestandteil der Vereinbarung ist das ökonomische Angebot der KHB – fast 100 Millionen Euro für ein Grundstück, dessen Wert von den zuständigen Schätzämtern mit rund 14 Millionen Euro beziffert wurde. Das ausgeschlossene Mitbewerberprojekt hatte etwas mehr als 65 Millionen Euro dafür vorgesehen, wie inzwischen bekannt wurde.
KHB-Präsident Heinz Peter Hager: „Die Stadt kann in Kürze viele Millionen Euro erhalten, die u.a. für Investitionen und soziale Zwecke zur Verfügung stehen.“
Bis es soweit ist, müssen noch folgende Schritte gesetzt werden: zunächst die öffentliche Versammlung, in der das Projekt noch einmal erläutert und vorgestellt wird.
Daraufhin wird die programmatische Vereinbarung von Bürgermeister und Landeshauptmann innerhalb 25. Juni unterzeichnet; anschließend wird das Vertragswerk dem Gemeinderat und der Landesregierung zur Ratifizierung vorgelegt. „Wir sind zuversichtlich, dass auch der neugewählte Gemeinderat den Wert des Projektes für die Stadt erkennt, der in monatelanger Arbeit auch von den Technikern der öffentlichen Verwaltung minutiös überprüft und festgestellt wurde. Wir jedenfalls sind startbereit für die Aufwertung der Stadt“, so Hager.
Das Projekt, so schärmt Heinz Peter Hager, bringe auch starke zusätzliche wirtschaftliche Impulse für Bozen:
„Das Gesamt-Investitionsvolumen liegt bei über 320 Millionen Euro. Allein für die Baubranche bedeutet ein Projekt dieser Größenordnung, dass in der dreijährigen Bauphase rund 400 Menschen Arbeit finden. Für uns ist klar, dass wir mit Südtiroler Unternehmen zusammenarbeiten werden. Daher haben wir uns bereits mehrfach mit dem Baugewerbe getroffen, um die Zusammenarbeit der vielfach kleinstrukturierten Südtiroler Firmen im Rahmen von Konsortien zu diskutieren.“
Nach Fertigstellung und Eröffnung der Betriebe biete das „Kaufhaus Bozen Bolzano“ über 800 dauerhafte neue Arbeitsplätze: im Hotel und den Gastronomiebetrieben, aber auch in Handel und Dienstleistung.
Das Steueraufkommen für Stadt und Land Südtirol sei ebenfalls beachtlich. Allein für das Gebäude fällt rund eine Million Euro an neuer Immobiliensteuer GIS an; das Steueraufkommen für Südtirol aus der Tätigkeit der Unternehmen werde– vorsichtig geschätzt – mit rund 15 Millionen Euro jährlich berechnet, so Hager.
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