Du befindest dich hier: Home » Chronik » Bach als Mülldeponie

Bach als Mülldeponie

Müll am Bachufer in Brixen

Müll am Bachufer in Brixen

Bäche, Flüsse und Seen werden in Südtirol zunehmend als illegale Mülldeponien missbraucht. Im Landesfischereiverband spricht man von einer beunruhigenden Situation. 

Wie schon im Vorjahr, koordinierte der Landesfischereiverband Südtirol (LFVS) auch heuer eine landesweite Müllsammelaktion an den Südtiroler Gewässern und deren Uferzonen. Die Fischerinnen und Fischer säuberten in den vergangenen Monaten die verschiedensten Gewässer und deren Ufer in ehrenamtlicher Arbeit.

Damit leistet die Anglerschaft des Landes einen wesentlichen und konkreten Beitrag zum Umweltschutz. Zugleich weisen die Fischer auf die in Südtirol weiterhin bestehende Problematik der illegalen Müllentsorgung hin.

Frühjahrsputz im Eisack„Natürlich, wir Fischer nutzen unsere Gewässer und deren Fischbestände. Wir hegen und pflegen die Gewässer aber auch, wie die von Seiten des LFVS landesweit koordinierte Müllsammelaktion wieder einmal eindeutig belegt“. So die klaren Worte des LFVS Präsidenten, Meinhard Mayr, der sich sichtlich erfreut über die fleißigen Fischer in seinem Verband und deren ehramtlichem Einsatz zeigt.

Der Hintergrund: In der vergangenen Monaten, von März bis Ende Mai, folgten hunderte Fischerinnen und Fischer des Landesfischereiverbandes dem Aufruf ihres Verbandes und beteiligten sich an Müllsammelaktionen in ganz Südtirol.

Von der Ahr im Osten, über die Gewässer im Großraum Brixen sowie im Eggental, Bozner Talkessel und Burggrafenamt, bis zum Schnalser Bach im Westen, überall wurden die Gewässer und Ufer von arglos entsorgtem Unrat befreit und der Natürlichkeit der Gewässer wieder ein Stück weit nachgeholfen. Gefunden und entsorgt wurden praktisch alle nur erdenklichen Kategorien von Müll.

Neben diversem Sperrmüll, darunter Möbel, Reifen, Altbatterien und Elektrogeräte, wurden in großem Umfang Altkleider, Plastik und große Mengen an Restmüll im Bereich der Gewässer entsorgt.

Daher richtet der LFVS Präsident Meinhard Mayr auch einen klaren Appell an die Öffentlichkeit. „Es ist wirklich beunruhigend zu sehen, in welchem Ausmaß unsere Mitbürger Müll an und in den Südtiroler Gewässern entsorgen. Unsere Bäche, Flüsse und Seen werden allzu oft als illegale Mülldeponien missbraucht. Hier besteht dringender Handlungsbedarf und ein Umdenken im Umweltbewusstsein“.

Dabei muss festgehalten werden, dass es mehrheitlich nicht um arglos entsorgten Müll geht, sondern dass große Müllmengen aktiv und vorsätzlich an den Gewässern abgelagert werden.

Foto Fischereiverein Lana Marling Tscherms 2In Summe sammelten die Südtiroler Fischer in Zusammenarbeit mit befreundeten Vereinen, Gemeinden und SEAB im Jahr 2015 etwa vier bis fünf Tonnen Unrat.

Trotz oder gerade auch wegen der nach wie vor großen Müllmengen steht für den LFVS bereits jetzt fest, dass die Müllsammelaktion auch 2016 ihre Fortsetzung finden wird – für saubere Gewässer und eine saubere Umwelt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen