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Gefährlich Geboren

Gefährlich Geboren

 Wie viele Kinder mit Gehirnschäden kamen in Südtirol in den letzten Jahren zur Welt? Und wieviele Totgeburten wurden in Sterzing und Schlanders gemeldet? Eine Landtagsanfrage gibt darüber detailliert Auskunft – ein halbes Jahr zu spät.

 von Anton Rainer

„Diese Daten geben uns Hilfestellung, mehr möchte ich dazu nicht sagen.“ Martha Stocker ist es sichtlich leid, erneut über die Qualität der Südtiroler Geburtenstationen zu diskutieren. Zu emotional waren die Reaktionen – zu oft ausgeschlachtet wurde das Thema im Zuge der Gemeinderatswahlen.

Dennoch: Die Zahlen, die sich in der Beantwortung zweier Landtagsanfragen der Süd-Tiroler Freiheit finden lassen, sind interessant – mehr noch: Gerade in Schlanders und Sterzing, wo die Sorge um den Erhalt der Stationen Wahlentscheidungen beeinflusste, dürften sie für einige Diskussionen sorgen.

Detailliert aufgelistet beweisen die Daten aus dem Sanitätsbetrieb eine weit verbreitete Annahme: In jenen peripheren Geburten-Abteilungen, die noch immer vor der Schließung zittern, wurden deutlich mehr Totgeborene und Neugeborene mit Hirnschäden gemeldet, als man es nach Landesdurchschnitt erwarten dürfte.

Sind die Daten „Hilfestellung“ oder Kompetenz-Urteil?

Bezogen auf die Jahre 2009 bis 2013 wurden in Südtirol 28 Fälle von zerebralen Schäden bei Neugeborenen gemeldet – irreversible Hirnschäden, bei denen die Versorgung aufgrund der Komplikationen schnell gehen müsste. So schnell, dass ein Kleinspital sie gar nicht gewährleisten kann?

Fünf Neugeborene mit zerebralen Schäden wurden in den letzten sechs Jahren im Krankenhaus Sterzing festgestellt, vier waren es in Schlanders – In beiden Fällen übersteigt diese Zahl den Landesschnitt um mehr als 100 Prozent. Ein bedenklich hoher Wert, obwohl etwa in Bozen viermal so viele Kinder auf die Welt kamen, ereilte nur acht von ihnen dasselbe Schicksal.

Ist das Risiko für Hirnschäden bei Neugeborenen in Sterzing doppelt so hoch wie in Bozen?

LESEN SIE IN DER PRINTAUSGABE DER TAGESZEITUNG:

  • Warum die Landtagsanfrage der Süd-Tiroler Freiheit erst ein halbes Jahr nach ihrer Einbringung beantwortet wurde
  • Warum die Totgeburten-Rate in den Kleinspitälern über dem Landesschnitt liegt
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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