Der Ruhestifter
Guido Bocher hat wieder einmal das Unmögliche geschafft: Er wird in den kommenden Jahren zusammen mit SVP und Bürgerliste regieren. Opposition gibt es nicht mehr.
von Silke Hinterwaldner
Nun hat es auch Guido Bocher geschafft. Als letzter in der Reihe jener Bürgermeister, die lange und zäh verhandeln mussten, um eine handlungsfähige Regierung bilden zu können, hat er am Dienstag eine breite Mehrheit für seinen Ausschuss bekommen.
Böse Überraschungen blieben dabei aus. Schließlich hat sich Bocher in den vergangenen Wochen bemüht, auch der SVP entgegen zu kommen. Das Problem: An und für sich hat der Bürgermeister von Toblach lediglich Platz für vier Referenten. Zwei davon gehören der Liste Gemeinsam an – Greta Serani und Christian Furtschegger – und zwei der SVP – Irene Schubert Watschinger und Martin Rienzner.
Aber das war der Volkspartei zu wenig. Sie wollte zumindest ein stärkeres Standbein in der Regierung haben als die Bürgerliste. Will heißen: Guido Bocher muss den Ausschuss um einen weiteren Platz aufstocken, damit auch der unterlegene Bürgermeisterkandidat der SVP, Christian Plitzner, in den Ausschuss berufen werden kann.
Am Dienstag haben die Gemeinderäte diese Entscheidung auf den Weg gebracht, erst in einem zweiten Moment, nachdem die entsprechende Änderung der Gemeindesatzung rechtskräftig ist, kann Plitzner auch tatsächlich in die Regierungsmannschaft aufgenommen werden.
Guido Bocher ist ein Mann, der den größtmöglichen Konsens sucht. Dass er dies gut kann, hat er bereits vor fünf Jahren bewiesen, als er zusammen mit einer übermächtigen SVP regieren musste. Jetzt haben sich die Kräfteverhältnisse verschoben: Mit nur noch acht Gemeinderäten hat die Volkspartei die Mehrheit verloren. Auch deshalb ist Bocher eine erweiterte Koalition mit der Liste Gemeinsam eingegangen.
Für ihn war dieses Dreier-Gespann der einzig mögliche Weg.
Auch wenn es anfänglich Startschwierigkeiten gab, zeigen sich mittlerweile alle Parteien kooperationsbereit. Das zeigt auch das Abstimmungsergebnis vom Dienstag: Der Ausschuss von Guido Bocher wurde einstimmig genehmigt.
Lustig dabei: Gerade in einer Gemeinde wie Toblach, wo ein Nicht-SVPler das Sagen hat, gibt es praktisch keine Opposition mehr.
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