Foppas gelbe Karte
Die Grüne Brigitte Foppa zu ihrer Forderung, den Damen des CF Südtirol mehr Geld zu geben als dem erfolglosen FC Südtirol.
TAGESZEITUNG Online: Frau Foppa, haben Sie einen Anruf von FC Südtirol-Präsident Walter Baumgartner erhalten?
Brigitte Foppa (lacht): Nein. Wir stehen aber auch nicht in einem Vertrauensverhältnis.
Sie haben in einer Anfrage an die Landesregierung angeregt, man solle die Förderkriterien überdenken, zumal die Fußballerinnen des CF Südtirol in die Serie A aufgestiegen sind, während die Männer des FCS fast in die Serie D abgestiegen wären …
Schauen Sie: Alle meine Bemühungen zielen darauf ab, Frauen zu stärken. Punkt! Wenn nun, wie im Damenfußball, der Vergleich so eklatant ausfällt, dann ist die Forderung nach mehr Förderung berechtigt.
Ich sage ja nicht, dass der FC Südtirol nichts mehr bekommen soll, aber angesichts der Tatsache, dass die Damen so erfolgreich sind, sollte man in Richtung Gleichbehandlung gehen. Der CF Südtirol sollte stärker gefördert werden.
Sie sagen: Die Damen sind in die Serie A aufgestiegen, die Männer des FCS krebsen in der dritten Liga herum, also sollte die Politik diesem sportlichen Klassenunterschied gefälligst Rechnung tragen?
Richtig! Man sollte die Frauen wertschätzen.
Erst vor wenigen Wochen hat der Präsident des italienischen Amateurfußballverbandes mit seinem Sager zu den 4 Lesben für Schlagzeilen gesorgt. Hat Ihr Vorstoß auch damit zu tun?
Nein, es gibt da keinen direkten Zusammenhang. Die Aussage war unter jeder Kritik. Sie zeigt, wie wenig Wertschätzung dem Damenfußball entgegengebracht und dass der Damenfußball noch immer als Abweichung des Männerfußballs angesehen wird. Das gilt auch für die verwerflichen Kommentare im Forum von TAGESZEITUNG Online. Das ist unfair den Frauen gegenüber, die mit Engagement und Erfolg Sport betreiben.
Interview: Artur Oberhofer
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