Das Flughafen-Referendum
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz begrüßt die Ankündigung des Landeshauptmannes, das Konzept für den Flugplatz Bozen mit einer Volksabstimmung verknüpfen zu wollen.
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz begrüßt die Ankündigung des Landeshauptmannes, das Konzept für den Flugplatz Bozen mit einer Volksabstimmung verknüpfen zu wollen – und macht bereits Stimmung gegen den umstrittenen Airport.
Mit dem Rückzug von Darwin Air wird am Bozner Flugplatz der Flugbetrieb vorerst eingestellt, da sich trotz vermeintlicher Interessenten keine Fluglinie findet, um die unattraktive Linie Bozen-Rom zu bedienen, wie der Dachverband süffisant bemerkt.
„Es fehlen – wie in all den Jahren – schlicht die Passagiere, die den Flugbetrieb rechtfertigen würden.
Daran ändern auch all die vorgestellten Konzepte und Passagierprognosen nichts, die schon für den Bozner Flugplatz erstellt wurden, die dort genannten Zahlen sind meilenweit von der Realität entfernt“, so der Dachverband.
Im Zuge dieser „erzwungenen Sommerpause“ hatt der Landeshauptmann die Vorstellung eines Konzeptes für den Bozner Flugplatz angekündigt, das ursprünglich bereits Ende Februar hätte vorgestellt werden sollen.
Andreas Riedl vom Dachverband weiter: „Zudem stellt der Landeshauptmann jetzt eine Volksabstimmung zum Bozner Flugplatz in Aussicht, nachdem die Verleihung des Lugenbeitl’s 2015 und die folgende überraschend heftig geführte öffentliche Diskussion das Thema Volksabstimmung Flugplatz erneut auf das Tapet gebracht haben.“
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz begrüßt generell die Abhaltung einer solchen Volksabstimmung.
Andreas Riedl schreibt in einer Aussendung:
„Wir gehen nämlich fest davon aus, dass sie die klare Meinung des Volkes von 2009 zu diesem sinnlosen Projekt bestätigen wird.
Die Voraussetzungen für die Abhaltung einer solchen Volksabstimmung müssen aber fair, transparent und nachvollziehbar gestaltet werden. Dies beginnt bei einer klaren und unmissverständlichen Fragestellung mit realistischen Optionen für die Wähler.
Weitere Punkte sind eine ausgeglichene institutionelle Information für den Bürger, Transparenz und Ausgewogenheit der Wahlkampfmittel, gewährleistete par conditio, sowie die Neutralität der öffentlichen Institutionen. Und nicht zuletzt muss das Konzept sowie allfällige Ausbaupläne bis zur Entscheidungsfindung durch die Volksabstimmung auf Eis gelegt werden. Vollendete Tatsachen einerseits und eine Volksabstimmung andererseits wären die reinste Augenauswischerei.
Im Augenblick ist ein eventueller Ausbau des Flugplatzes aufgrund des ausständigen Urteils des Staatsrates in Rom in jedem Falle ausgesetzt, da von Seiten des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz in einem Rekurs vor dem Verwaltungsgericht auch die Aussetzung aller Arbeiten erwirkt wurde.
In diesem Zusammenhang sind wir sehr zuversichtlich, dass der Staatsrat das sehr klare und eindeutige Urteil aus der ersten Instanz bestätigen wird.
Die Sanierungsarbeiten, welche während der Einstellung des Flugbetriebs erfolgen sollen, wird der Dachverband mitverfolgen, um sicherzustellen, dass unter dem Deckmantel der Sanierung nicht Fakten in Sachen Ausbau geschaffen werden.
Grundsätzlich fraglich bleibt der Ausbau allemal, zeigt der Rückzieher von Darwin Air einmal mehr ganz deutlich, dass die Destination Bozen unattraktiv ist.
Zudem warb der Bürgermeister von Franzensfeste unlängst damit, dass Verona und München mit dem Bau des Brennerbasistunnels in rund einer Stunde zu erreichen sein dürften, und somit ,Südtirol verkehrstechnisch ein Vorort von Verona oder München sein wird‘.
Warum also jetzt noch dutzende Millionen in den Ausbau stecken, wenn der Bozner Flugplatz bereits jetzt unrentabel ist und in Zukunft verkehrstechnisch noch überflüssiger wird?„
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