Freier Zugang zum See?
Die Grünen forderten am Dienstag im Landtag , dass bei der Übertragung des Militärareals an die Gemeinde das Recht auf freien Zugang zum See und eine sanfte Nutzung des Areals gewährleistet wird.
Die Grünen forderten am Dienstag im Landtag mit einem Beschlussantrag, dass bei der Übertragung des Militärareals am Ufer des Kalterersees an die Gemeinde das Recht auf freien Zugang zum See und eine sanfte Nutzung des Areals gewährleistet wird. Der See sei derzeit nur gegen Bezahlung zugänglich, kritisierte Brigitte Foppa. An diesem Ufer sollten weder gewerbliche Strukturen noch Parkplätze errichtet werden.
Alessandro Urzì (Alto Adige nel cuore) unterstützte den Antrag. Es gebe ein Recht auf Nutzung dieses Allgemeinguts. Derzeit werde der See wie ein Privateigentum behandelt.
Myriam Atz Tammerle (Süd-Tiroler Freiheit) stellte einige Aussagen in den Prämissen in Abrede, etwa den Kauf durch die Gemeinde um 500.000 Euro. Der Platz sei auch nützlich, um die Algen abzutransportieren. Der Antrag habe Recht, wenn er fordere, dass dieses Uferstück naturbelassen bleiben solle. Dies sei aber in Frage gestellt, wenn es öffentlich zugänglich sei. Daher werde sie sich der Stimme enthalten.
Das Areal gehöre noch nicht dem Land, präzisierte Dieter Steger (SVP). Er teilte die Bedenken Atz Tammerles; wenn der Ort öffentlich zugänglich werde, was er im Prinzip befürworten könne, sei auch der ökologische Aspekt zu betrachten, Parkraumbewirtschaftung, Toiletten usw. Der Antrag komme zu früh, zuerst brauche es ein Konzept.
Man komme derzeit sehr wohl zum See, ohne zu bezahlen, erklärte Oswald Schiefer (SVP). Es gebe mehrere freie Zugänge. Foppa schwebe aber ein freier Zugang mit Liegewiese vor. Die Gemeinde Kaltern habe die Chance dazu verpasst. Für das genannte Areal sollte man der Gemeinde keine Lösung aufzwingen.
Das Seeufer sei weitgehend in privater Hand, meinte Riccardo Dello Sbarba (Grüne), anders als beim Wald könnten die Bürger dieses öffentliche Gut nicht frei nutzen. Eine freier Zugang bedeute nicht automatisch Verschmutzung, das könne man z.B. beim Montiggler See überprüfen.
Der See werde bereits stark wirtschaftlich genutzt, daher sollte man wenigstens einen Teil freihalten, unterstützte Paul Köllensperger (5 Sterne Bewegung) den Antrag. Es sei überdies eine der wenigen naturbelassenen Zonen.
Bürgermeisterin Waltraud Benin habe sich an ihn genau mit dem Anliegen des Antrags an ihn gewandt: Die Übertragung und Nutzung als öffentlicher Zugang, berichtete LH Arno Kompatscher. Ebenso wolle man einen „sanften“ Zugang, da es sich um ein Naturschutzgebiet handle. Die Sache habe sich also so gut wie erledigt. Jedenfalls sei es, wie Stocker bemerkt habe, eine Angelegenheit der Gemeinde, nicht des Landes.
Die Debatte zum Antrag wird am Mittwoch fortgesetzt.
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