Mure im Ortszentrum
In Tirol haben heftige Gewitter schwere Schäden angerichtet. Kritisch ist die Situation in See und im Sellrain.
Den zweiten Abend in Folge wurden Teile Tirols am Sonntag von heftigen Unwettern heimgesucht. Besonders schwer wurden See im Paznaun und Sellrain getroffen. „Die Situation ist dramatisch“, sagte Landesgeologe Gunther Heißel im Interview mit Life Radio Tirol.
Dutzende Murenabgänge und Überschwemmungen haben großen Sachschaden angerichtet.
Die Paznauntal Straße (B188) ist ab der Auffahrt Tobadill, die Sellraintal Straße (L13) von Kematen bis Gries komplett gesperrt. Die Dauer der Sperren ist noch nicht absehbar, schreibt der Tiroler Tageszeitung in ihrer Online-Ausgabe.
Hilfe für die Einsatzkräfte kommt indirekt vom G7-Gipfel.
Alle vier wegen des Treffens auf Schloss Elmau in Tirol stationierten Polizeihubschrauber sowie eine Maschine des Bundesheeres stehen im Dauereinsatz, erklärte Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler der TT.
Besonders kritisch ist die Lage in See: Der Schallerbach trat in der Nacht über die Ufer. Der Ortsteil Gries wurde verwüstet, rund 20 Häuser mussten evakuiert werden. „Angeblich ist im Oberlauf des Schallerbaches eine Verbauung gebrochen“, sagte Landesbaudirektor Robert Müller gegenüber der TT.
Kritisch ist auch die Lage im Sellrain: Die Melach trat über die Ufer.
Das Bachbett ist vom Fußballplatz bis in den Ort hinein zerstört. Links und rechts der Straße sind die ganze Nacht Muren abgegangen. Die Melach fließt teilweise durch die Häuser, so beschreibt die TT in ihrer Online-Ausgabe die Situation.
Bürgermeister Norbert Jordan rang im Life-Radio-Interview mit den Tränen: „So etwas habe ich noch nie gesehen.“ Der gesamte Ortskern sei verwüstet. Verletzte gibt es zum Glück keine.
Insgesamt 30 Personen wurden evakuiert.
Zwölf Rinder wurden außerdem im Sellrain in der Nacht vom Blitz getroffen. Sie müssen wegen Seuchengefahr mit dem Hubschrauber geborgen und ausgeflogen werden.
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