Die Hausärzte-Gehälter
Die Gehälter der Südtiroler Basisärzte sind hoch, aber nicht unverschämt hoch. Wie viel ein Hausarzt wirklich verdient.
von Artur Oberhofer
Die Nachricht hatte für Aufsehen gesorgt:
Hausärzte, die über 370.000 Euro im Jahr verdienen!
Sind Südtirols Basisärzte tatsächlich die großen Absahner im Südtiroler Sanitätswesen?
Die TAGESZEITUNG hat einen Südtiroler Allgemeinmediziner, der über 250.000 Euro brutto im Jahr verdient, gefragt, wie viel Geld ihm am Ende wirklich bleibt.
Das Ergebnis: Nach Abzug von Steuern und Spesen kommt ein monatliches Nettogehalt zwischen 4.000 und 7.000 Euro heraus.
Das wäre in etwa ein Oberarzt-Gehalt – und viel weniger als die Südtiroler Primare verdienen. Also ein gutes Gehalt, aber kein unverschämtes.
Der Hausarzt muss nämlich die Miete für sein Ambulatorium bezahlen. Im konkreten Fall sind es 1.400 Euro im Monat. Der von der TAGESZEITUNG befragte Hausarzt beschäftigt weiters zwei Halbtags-Sprechstundenhilfen, die kosten ihn 70.000 Euro im Jahr.
Vom Land bekommt er einen Sprechstundenhilfe-Satz von 600 Euro im Monat.
Computer und alle anderen Gerätschaften, inklusive die medizintechnischen, muss der Hausarzt aus eigener Tasche bezahlen, er bekommt allerdings einen monatlichen Beitrag von 180 Euro für Computersachen. „Damit decke ich die anfallenden Kosten“, erklärt der Hausarzt. Ausgaben für Techniker, Wartung usw. Brauche er einen Laptop für die Heimarbeit, dann müsse er ihn aus eigener Tasche bezahlen.
Außerdem, so der Arzt, müsse man noch die Arbeitszeit berücksichtigen. 12, 14 Stunden seien bei ihm normal.
Das Fazit des Hausarztes:
„Meine Patienten können brutto von netto unterscheiden und kennen mein Pensum.“
MEHR ZUM THEMA Hausärzte-Gehälter und zum angedrohten Streik der Basisärzte lesen Sie am Freitag in der Print-Ausgabe.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.