Anzeige gegen Bonazza
Heimatbund-Obmann Roland Lang und Eva Klotz haben am Landesgericht Strafanzeige gegen Andrea Bonazza von Casa Pound eingereicht – wegen Verherrlichung des Faschismus.
Der Obmann des Südtiroler Heimatbundes (SHB) hat, begleitet von Eva Klotz, bei der Staatsanwaltschaft am Landesgericht Bozen Strafanzeige gegen Gemeinderatsmitglied Andrea Bonazza eingereicht.
Vorausgegangen war ein Radiointerview, in dem Bonazza den Faschismus und den Nationalsozialismus verharmloste und sogar verherrlichte. So zumindest sehen es Roland und Eva Klotz.
In einer Aussendung schreiben Lang und Klotz:
„Andrea Bonazza ist einer der führenden Köpfe des Bozner Ablegers der neofaschistischen Organisation Casapound. Er ist bereits einschlägig vorbestraft, weil er in der Öffentlichkeit den rechten Arm zum faschistischen ,saluto romano‘ hob.
Trotz seiner offen gezeigten faschistischen Einstellung und mehrfachen Vorstrafen wurde Andrea Bonazza für die Liste Casapound in den Gemeinderat gewählt, nachdem erst wenige Wochen vorher mehrere Casapound-Anhänger über zwei junge Männer hergefallen waren und sie dabei verletzten.
Es ist traurig und erschreckend zugleich, dass in Bozen der Faschismus heute noch salonfähig ist. Aber ist das wirklich so überraschend, wenn das faschistische Siegesdenkmal auf Hochglanz poliert und als entschärft umgedeutet wird, wenn Mussolini am Gerichtsplatz hoch zu Ross sitzt, wenn faschistische Straßennamen weiterhin das Stadtbild bestimmen, wenn Bürgermeister Spagnolli die neofaschistischen Umtriebe noch bis vor Kurzem kleinredete?
In einem Interview mit der Radiosendung ,La Zanzara‘ am 14. Mai hatte der zugeschaltete Andrea Bonazza unter anderem gesagt: ,Ich bin Faschist, warum nicht? Da ist nichts Schlechtes dabei … Noch heute gibt es Gesetze und Strukturen des Faschismus, die besser funktionieren als die jetzt gemachten. Wenn es in Italien Mussolini gäbe, würde alles besser funktionieren, das ist sicher. Alles würde großartig laufen, und das denkt die Mehrheit der Italiener. Zu Hause habe ich auch eine Büste des Duce, die mir mein Vater geschenkt hat, ich bewahre sie mit Stolz auf.'“
Die Anzeige umfasst sieben Seiten und wurde von Rechtsanwalt Nicola Canestrini abgefasst.
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