Wechselbergers Geständnis
Die Beweislage gegen den am Sonntag verhafteten Reitlehrer Karl Wechselberger scheint eindeutig. Er selbst räumt ein „Liebesverhältnis“ ein, will aber das tatsächliche Alter des mutmaßlichen Opfers nicht gekannt haben.
Von Thomas Vikoler
Abgehörte Telefonate, SMS, die Aussagen des mutmaßlichen Opfers und dessen Eltern, dazu Zeugenaussagen von Dritten. Das Material, das die Carabinieri gegen den Springreiter und Reitlehrer Karl Wechselberger zusammengetragen haben, ist zahlreich und gewichtig. Beweise und Indizien über ein mehrmonatiges „Liebesverhältnis“ zwischen ihm und einem unter-16-jährigen Mädchen. Beweise und Indizien, mit dem ein Haftbefehl begründet ist, den Voruntersuchungsrichter Walter Pelino am Mittwoch vergangener Woche unterschrieben hat.
Am Pfingstsonntag wurde er vollstreckt. Wechselberger, 46, sitzt im Bozner Gefängnis in U-Haft, wo er am Montagabend Besuch von seinem Anwalt Flavio Moccia erhielt.
Moccia hat Wechselberger bereits vor elf Jahren verteidigt. Auch damals war ihm Sex mit einer Minderjährigen nach Strafrechtsartikel 609-quater vorgeworfen worden. Das Verfahren wurde im November 2005 eingestellt. Die Aussagen des mutmaßlichen Opfers seien fünf Jahre nach den von den Eltern angezeigten Handlungen nicht mehr verifizierbar, hieß es u.a. im Archivierungsantrag von Staatsanwältin Donatella Marchesini.
Diesmal gilt dies nicht.
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