„Keine Fahnen“
LH Arno Kompatscher wird an den Gebäuden, die unter seine Zuständigkeit fallen, keine Trikolore hissen – trotz Kritik von Bruno Vespa.
„Der Beginn eines Krieges ist kein Anlass, um zu feiern.“
Mit diesen Worten hat Landeshauptmann Arno Kompatscher in der Diskussion um den Fahnenerlass offiziell Stellung bezogen. Die Regierung in Rom hatte zum Hissen der italienischen Fahne am Sonntag, 24. Mai, im Zusammenhang mit dem Kriegseintritt Italiens vor hundert Jahren aufgerufen.
„Der Beginn eines Krieges ist kein Anlass, um zu feiern. Aus diesem Grund scheint es mir unangebracht, am kommenden Sonntag Fahnen zu hissen“, so der Landeshauptmann, der bekräftigt, dass an den Gebäuden, die unter seine Zuständigkeit fallen, keine Fahnen gehisst werden. „Die Sachlage wäre eine andere, wenn wir dazu aufgefordert worden wären, mit Fahnen auf Halbmast der Toten und des Leids zu gedenken, die der Erste Weltkrieg in Europa und darüber hinaus verursacht hat“, so LH Kompatscher.
„Sehr wohl werde ich hingegen am Sonntag eine Trauerminute in Erinnerung an alle Kriegsopfer einlegen. Damit soll des Leids und der Zerstörung gedacht werden, die Kriege mit sich bringen. Gleichzeitig soll diese Gedenkminute mit dem Vorsatz einhergehen, sich für die Erhaltung des Friedens einzusetzen und dafür, dass sich solche Kriegsereignisse nicht wiederholen“, so Landeshauptmann Kompatscher.
Die Süd-Tiroler Freiheit übt indes scharfe Kritik an der Fernsehsendung „Porta a porta“, die auf Rai 1 am 21. Mai zum Thema Erster Weltkrieg ausgestrahlt wurde.
Der Moderator Bruno Vespa brachte sein Unverständnis darüber zum Ausdruck, dass es, 100 Jahre nach der „Einigung Italiens“ immer noch Teile Italiens gebe, die sich in der Trikolore nicht wiederkennen würden.
Und Vespas verbale Entgleisungen gehen weiter: Im Laufe der Jahre hätten jene, die einst zu Österreich gehörten, auf die andere Seite gehen können, aber offenbar hätten sie nicht darauf bestanden. Das Hissen der Trikolore sei eine Form des Respekts gegenüber jenem Staat, dem man angehöre, gab sich Vespa überzeugt.
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