Die Super-Ideen
Das sind die vier Unternehmensideen, die beim Südtiroler Wettbewerb für Oberschüler „Camp for Company“ prämiert wurden.
Eine Gabel, die Spaghetti bändigt, ein Tablett, von dem Gläser nicht herunterfallen, eine Online-Kunstgalerie und eine Genossenschaft, die sich mit „Upcycling“ beschäftigt: das sind die vier Unternehmensideen, die den Südtiroler Wettbewerb für Oberschüler „Camp for Company“ gewonnen haben. Die Initiative des TIS innovation park, der Stiftung Südtiroler Sparkasse, des italienischen Schulamts und von Confcooperative hat in den letzten beiden Schuljahren 700 Südtiroler Schülern und Schülerinnen gezeigt, wie man eigene Unternehmensideen in die Praxis bringt.
In 80 sprachgruppenübergreifenden Teams haben sich Schüler und Schülerinnen der dritten bis fünften Klasse der Oberschulen zwei Jahre lang bemüht, ihre eigenen Businessideen zu konkretisieren. Die Jury hat Preise im Gesamtwert von 9.000 Euro nun an die vier Gewinner-Ideen verliehen. In ihnen haben sie das größte Markt-Potenzial gesehen.
„Easy Fork“, die Gabel mit gewellten Zinken entstand beispielsweise dank der Erkenntnis, dass es auf dem lokalen Markt kein vergleichbares Produkt gibt. Der nationale Markt bietet nur mäßig funktionierende Produkte an. Ein fünfköpfiges Team der Gandhi-Schule in Meran hat sich die Gabel, die das Spaghetti-Wickeln einfacher macht, ausgedacht.
Das Serviertablett, von dem keine Gläser mehr herabfallen, wurde von vier Jugendlichen der Fachoberschule im Gadertal entwickelt. Bei dem Tablett mit dem Produktnamen „VAS01“ handelt es sich um ein Holzobjekt, das an das Spielgerät des Eisstockschießens erinnert. Nur dass daran noch eine Plexiglasplatte befestigt ist, in welche die Halterungen für Gläser eingefräst sind. So können Gläser ohne Risiko transportiert werden.
Die Social Media spielen hingegen beim „Art-Blog” eine entscheidende Rolle: es ist eine Art Kunstgalerie im Netz, die zeitgenössischen Künstlern die Möglichkeit bietet, ihre Werke auszustellen und bekannt zu machen. Die Idee hatten drei Jugendliche, des Pascoli-Gymnasiums in Bozen. Die Schüler hoffen, der Kunst mit dieser Idee neues Leben einzuhauchen und sie jungen Menschen näherbringen zu können.
Gegen den Trend zum Wegwerfen und für die Beschäftigung von Personen in Schwierigkeiten setzt sich die Genossenschaft „Coop Cose“ von Schülerinnen der Berufsschule Claudia De’Medici ein.
Nicht mehr gebrauchte Gegenstände sollen eine neue Verwendung finden: aus einer alten Waschmaschinentrommel kann beispielsweise ein Blumentopf werden oder aus einer kaputten Hose ein Kissenbezug. Menschen in schwierigen Lebenssituationen, sozial oder wirtschaftlich benachteiligte Personen oder elternlose Kinder basteln und werkeln und tragen durch dieses sogenannte „Upcycling“ zur Reduzierung von Müll bei.
Die vier Prämierten des Wettbewerbs Camp for Company erhalten Preise im Gesamtwert von 9.000 Euro, um ihr Geschäftskonzept zu verwirklichen.
Neun weitere Teams werden bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten unterstützt. Vor allem Crowdfunding-Plattformen werden dabei berücksichtigt, also Seiten im Netz, auf denen Produkte vorgestellt und beworben werden können.
Die Finanzierung erfolgt dann über Investitionen von Internetnutzern, die im Erfolgsfall eine Gegenleistung erhalten, zum Beispiel in Form des fertigen Produkts, Nutzungsrechten oder einer Gewinnbeteiligung.
Mario Farias, TIS-Koordinator des Projekts Camp for Company, erklärt: „Angefangen bei einer theoretischen Idee haben die Schüler gelernt, Kreativität, Innovation, Teamgeist und Kenntnisse zu Businessmodellen und Kommunikationsmitteln konkret anzuwenden. Außerdem haben wir intern eine Studie zu Crowdfunding-Plattformen durchgeführt, die für die Jugendlichen interessant sein könnte.“
Im zweiten Jahr seiner Tätigkeit gibt das Projekt Camp for Company seit diesem Jahr den dreizehn besten Projekten die Möglichkeit, das Logo der Initiative zu verwenden. Mit diesem Gütezeichen können sie vom TIS bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten unterstützt werden.
Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, ein didaktisches, strategisches und zugleich operatives Format zu schaffen, und Innovationskultur und Unternehmergeist in die Oberschulen Südtirols zu bringen. Dieses didaktische Format – das Camp for Company – bietet Schülern und Schülerinnen Instrumente und Inhalte, die ihnen helfen, ihre Unternehmensidee zu verwirklichen und damit auch eine „Student Company“ zu gründen.
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