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54,4 Prozent der SüdtirolerInnen fahren mindestens einmal im Jahr mit dem Stadt- oder Citybus. Und: 40.000 SüdtirolerInnen fahren regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit oder Schule.
Einer der Themenbereiche der Mehrzweckerhebung 2014 des Astat betrifft die öffentlichen Verkehrsmittel, die Häufigkeit ihrer Benutzung und die Zufriedenheit der Kunden.
Was die Nutzung der einzelnen Transportmittel im Jahr 2014 betrifft, ist festzustellen, dass 54,4% der Südtiroler Bevölkerung mit 14 Jahren und mehr mindestens einmal mit dem Stadtbus/Citybus unterwegs waren; 44,4% haben mindestens einmal den Überlandbus genommen und 52,2% die Eisenbahn.
Zwei der drei untersuchten Verkehrsmittel sind somit im Jahr 2014 von mehr als der Hälfte der Südtiroler Bevölkerung in Anspruch genommen worden.
Vergleicht man diese Daten mit jenen des Vorjahres, so ist bei allen drei Verkehrsmitteln erneut eine Zunahme zu verzeichnen: Im Jahr 2013 erklärten 52,5% der Befragten, den Stadtbus/Citybus, 42,4% einen Überlandbus und 50,3% die Eisenbahn benutzt zu haben; die entsprechenden Zuwächse betragen somit 1,9 (Stadtbus), 2,0 (Überlandbus) und 1,9 Prozent- punkte (Zug).
Wird die Analyse der Nutzung der Busse auf die städtischen Gebiete (die Bewohner der Gemeinden Bozen, Meran und Leifers) beschränkt, so kann man feststellen, dass beinahe drei Viertel der Bevölkerung diese nutzen.
Vergleicht man hingegen die Daten zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Jahr 2013 in Südtirol mit jenen auf gesamtstaatlicher Ebene, so ist festzustellen, dass in Südtirol die Nutzung deutlich höher liegt, und zwar doppelt so hoch für Stadtbus und Zug und mehr als doppelt so hoch für die Überlandbusse.
Betrachtet man zudem die Häufigkeit der Nutzung, so liegt weiterhin der Stadtbus/Citybus mit einer täglichen Nutzung von 10,5% ganz klar vorne (im Jahr 2013 be- trug der entsprechende Wert 9,1%).
Sehr aussagekräftig sind die Ergebnisse der Auswertung in Bezug auf die Beurteilung einiger Aspekte der Transportdienste, wie zum Beispiel Pünktlichkeit und Sauberkeit, und in Bezug auf die abschließende Gesamtnote des jeweiligen Verkehrsmittels.
Beinahe schon Vorzeigecharakter besitzt der Überlandbus: Zwischen 80 und 90% der befragten Südtiroler erklären sich mit diesem Verkehrsmittel ziemlich oder sehr zufrieden. Im Detail bedeutet dies, dass 95,5% der Befragten die Pünktlichkeit, 92,2% die Fahrzeit und 90,5% die Häufigkeit der Fahrten dieses Transportmittels loben. Einzig die Bequemlichkeit beim Warten an den Haltestellen liegt leicht unter der 80%-Marke.
Auch der Stadtbus kann sich einer hohen Wertschätzung erfreuen: 90,9% der Befragten sind mit der angebotenen Menge an Fahrten, 91,1% mit deren Dauer und 89,6% mit der Pünktlichkeit zufrieden. Die Bequemlichkeit beim Warten an den Haltestellen (78,0%), der Fahrpreis (76,3%) sowie die Möglichkeit, einen Sitzplatz zu finden (80,4%), nehmen hierbei die niedrigsten Werte ein.
Weniger gut schneidet bei der Erhebung die Eisenbahn ab: Nur 58,2% der Befragten (immerhin 9 Pro- zentpunkte mehr als im Vorjahr) zeigen sich mit der Sauberkeit der Züge zufrieden. Auch bei den Fahrpreisen (68,2%), der Bequemlichkeit an den Haltestellen (70,6%) und bei der Pünktlichkeit (74,5%) liegt die Eisenbahn deutlich hinter den beiden anderen Verkehrsmitteln.
Bei der Gesamtbeurteilung durch die Befragten ergibt sich für den Stadtbus – auf einer Skala von 0 (schlechteste) bis 10 (beste Bewertung) – die „Durchschnittsnote“ 7,5 (wie in den Jahren 2012 und 2013), für den Überlandbus die Note 7,5 (2013: 7,6) und für die Eisenbahn die Note 6,9 (2013: 6,8). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Beurteilung der öffentlichen Verkehrs- mittel stabil geblieben, mit einer leichten Verbesserung beim Zug.
16,6% der Einwohner (knapp 40.000 Personen) fahren regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit oder Schule. Ihr Anteil ist in den Städten (27,9%) deutlich höher als in den kleineren Gemeinden. Die Analyse nach Alter ergibt einen „U-förmigen“ Verlauf: Der Wert sinkt nach den Jahrgängen der Schüler und Studenten im Alter der jungen Erwerbstätigen und verdoppelt sich dann bei den älteren Erwerbstätigen.
Trotzdem bleibt das Privatauto nach wie vor das beliebteste Fortbewegungsmittel der Südtiroler. Drei Viertel der Bevölkerung im Alter von 18 Jahren und mehr (76,1%) benutzen mindestens einmal im Jahr das Auto als Lenker. Die tägliche Verwendung liegt bei 35,7%.
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