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„Das beste Medikament“

Much Pichler und Günther Andergassen

Much Pichler und Günther Andergassen

Der VSS hat Obmann Günther Andergassen und seinen Vize Much Pichler für weitere vier Jahre in ihren Ämter bestätigt.

Der teilnehmerstärkste Verband Südtirols setzt auf Kontinuität.

Auf der 45. Mitgliederversammlung des Verbandes der Sportvereine Südtirols (VSS) wurde Obmann Günther Andergassen genauso für weitere vier Jahre im Amt bestätigt wie sein Stellvertreter Michael „Much“ Pichler. Beide fordern eine angemessene Unterstützung des Sports auf breiter Ebene. Handlungsbedarf gebe es vor allem noch im Gesundheitssektor.

Andergassen und Pichler wurden im voll besetzten Elena-Wach-Saal des Hotels Sheraton in Bozen per Akklamation im Amt bestätigt.

Die beiden, die seit 1999 an der Spitze des VSS stehen, wurden für weitere vier Jahre gewählt.

Bereits im Vorfeld der Mitgliederversammlung wurden bei den Bezirkswahlen mit Ivan Bott (Überetsch/Unterland), Paul Romen (Bozen), Thomas Ladurner (Burggrafenamt), Josef Platter (Vinschgau), Sigurth Wachtler (Eisacktal), Willy Marinoni (Pustertal), Oskar Insam (Gröden) und Richard Nagler (Gadertal) alle acht Bezirksvertreter wiedergewählt.

Auch inhaltlich setzt man bei Südtirols teilnehmerstärkster Interessenvertretung – 521 Vereine mit rund 85.500 Mitgliedern sind dem VSS angeschlossen – auf Kontinuität. „Wir wollen den Kindern und Jugendlichen Freude am Sport vermitteln und so auch weiterhin die richtige Antwort auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen, auf die Gesundheitsvorsorge, Integration und Inklusion geben“, so Obmann Andergassen.

Dafür benötige der Sport aber eine angemessene Unterstützung auf breiter Ebene.

Die Trainer des Jahres Paul Forrer und Sabrina Da Col mit Günther Andergassen und Martha Stocker

Die Trainer des Jahres Paul Forrer und Sabrina Da Col mit Günther Andergassen und Martha Stocker

Positive Signale von Seiten der Landespolitik erkannte Andergassen allemal. „Mit der Verankerung des Sports im neuen Bildungsgesetz und dem Ankauf der semiautomatischen Defibrillatoren über den Gemeindenverband konnten wir im Jahr 2014 auch dank Landesrätin Martha Stocker und Landesrat Philipp Achammer bereits einiges bewegen“, erklärte Andergassen. Nun sei es aber an der Zeit, diesen positiven Geist fortzuschreiben und auf weitere Themengebiete, gerade im Ge-sundheitssektor auszuweiten. „Im Bereich der Defibrillatorenpflicht gibt es sicher noch Handlungs-bedarf“, so Andergassen.

Er forderte eine zeitlich unbeschränkte Gültigkeit für BLSD-Kurse und die Abschaffung der Defibrillatorenpflicht beim Training im Jugendbereich und bekam dabei Zustimmung von Landesrätin Martha Stocker. „Wir haben bereits einige Erleichterungen erreicht und werden auch in Zukunft noch einiges schaffen“, so die Landesrätin.

Kritisch sieht der Verband der Sportvereine nach wie vor den Vorschlag einer globalen Pflichtversicherung. „Wir sprechen uns klar gegen eine solche Pflichtversicherung für den Freizeitsport, also für den Sport im Allgemeinen aus“, lautete der Tenor auf der 45. Mitgliederversammlung des Verbandes. „Sport ist das beste Medikament und darf nicht zu einem Risiko abgestempelt werden“, hielt Obmann Günther Andergassen in seiner Rede fest. Deshalb gelte es vielmehr die Kooperation von Sportvereinen mit den Gesundheitsdiensten zu fördern und den sportmedizinischen Dienst in Kombination mit anderen Fachdiensten zu einem Gesundheitszentrum weiterzuentwickeln.

Großes Lob gab es einmal mehr für die Mitgliedsvereine. „Wenn man sieht, welche enorme Leistung die Südtiroler Sportvereine mit Unterstützung von Sponsoren, sowie durch eigene Initiativen und ehrenamtlich Arbeit erbringen, kann man zurecht stolz sein“, so Andergassen. Dass Südtirol im internationalen Sportbereich so gut dastehe, verdanke man vor allem der Jugend- und Basisarbeit in den Vereinen, aber auch in den Jugendförderprogrammen des VSS. Gleichzeitig vergaß er aber nicht anzumerken, dass lediglich 4,8 Prozent der errechneten Ausgaben der Südtiroler Sportvereine über Landesbeiträge finanziert werden.

Trainer und Trainerin des Jahres

Bereits zum elften Mal wurden im Rahmen der VSS-Mitgliederversammlung zudem die Auszeichnung zur Trainerin und zum Trainer des Jahres vergeben. Die Preisträger 2014 sind Sabrina Da Col und Paul Forrer. Da Col arbeitet als Schwimmtrainerin für Menschen mit mentaler Beeinträchtigung beim SSV Brixen. Die Gadertalerin zeichnet sich durch großes Einfühlungsvermögen aus und hat mit Kathrin Oberhauser und Marco Scardoni zwei Schwimmer an Italiens Spitze gebracht. Forrer ist untrennbar mit der Sektion Volleyball des ASV Partschins verbunden. Der 53-jährige übernahm die Sektion vor 28 Jahren und begeisterte von Anfang an mit seinem Enthusiasmus. Die Zahl der Athleten stieg von 25 auf 80 und wie die Zahl der Mannschaften stieg auch die Zahl der Erfolge. Titel um Titel folgten, die bisher letzten in der Saison 2013/2014 mit den VSS-Landesmeistertiteln in den Kategorien U10 und U20.

Ehrungen und Auszeichnungen

Einmal mehr wurde die Mitgliederversammlung des VSS als Bühne für Ehrungen und Auszeich-nungen genutzt. So wurde die Grande Dame des Südtiroler Tischtennissports, Edith Santifaller, für ihre großen Verdienste mit der Ehrenmitgliedschaft im VSS geehrt. Auszeichnungen und großen Dank gab es außerdem für die ehemaligen VSS-Sportreferenten Sieglinde Romen, Claudia Dariz und Andreas Gerstgrasser.

 

Eckdaten zum VSS:

Der VSS als Vertreter der deutsch- und ladinischsprachigen Sportvereine Südtirols ist mit rund 85.500 Aktiven der mitgliederstärkste Verband Südtirols. Er umfasst 17 verschiedene Sportreferate. Mit 521 Vereinen und 1.133 Sektionen hat der VSS einen neuen Höchststand erreicht. An den verschiedenen VSS-Wettkämpfen nahmen 2014 mehr als 16.500 Sportler teil. Für die Förderung dieser Sportprogramme und für die Aus- und Weiterbildung gab der VSS 2014 rund 715.000 Euro aus.

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