Der Öko-Aschenbecher
Ein Brixner Unternehmen bringt nun einen Aschenbecher aus schwer entflammbaren und biologisch abbaubaren Karton auf den Markt und will so für saubere Strände und Grünanlagen sorgen.
Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen sind ein Ärgernis. Besonders eklig wird das Ganze, wenn Zigarettenstummel Badestrände und Liegewiesen am Meer, an Seen oder in Schwimmbädern verunreinigen.
Ein Brixner Unternehmen bringt nun einen Aschenbecher aus schwer entflammbaren und biologisch abbaubaren Karton auf den Markt und will so für saubere Strände und Grünanlagen sorgen. Bei der Suche nach dem richtigen Material für den Aschenbecher war der TIS innovation park behilflich und sorgte mit seiner Materialwahl gleichzeitig dafür, dass der Öko-Aschenbecher ein rein Südtiroler Kooperationsprojekt wurde.
Eigentlich stellt das Brixner Unternehmen SEDO Aschenbecher her, wie man sie etwa von Raucherzonen auf Bahnhöfen kennt. Darüber hinaus vertreibt das Unternehmen Mülltrennsysteme, Hundetoiletten und Hundekot-Tütchen.
„Ecosmoky“ heißt nun die neuste Entwicklung des Unternehmens. Es handelt sich dabei um einen handlichen Aschenbecher aus schwer entflammbaren und biologisch abbaubaren Karton, den Raucher kostenlos aus einer grau-grünen Metallbox entnehmen können. Am Ende des Badetages kann der Papieraschenbecher samt Inhalt in der Mülltonne entsorgt werden.
Getestet wurde das System am Großen Montiggler See.
Mit sehr gutem Erfolg, wie SEDO-Geschäftsführer Hubert Seeber erklärt. „Gemeinden, Hoteliers Campingplatz-, Schwimmbad- und Strandbetreiber können bei uns die Box erwerben, die mit bis zu 200 Kartonaschenbechern befüllt werden kann“, so Seeber.
Die Box kostet 89 Euro, ein Kartonaschenbecher kostet 18 Cent. „Diese Investition ist für große Strukturen absolut verkraftbar. Die größere Sauberkeit an Strand und Liegewiese wertet letztendlich die jeweilige Destination auf“, so Seeber weiter. „Und natürlich sinken die Reinigungskosten, weil weniger Kippen herumliegen.“
Die Kartonaschenbecher sind zudem personalisierbar und deshalb attraktiv für potentielle Sponsoren; speziell aus dem Gesundheitsbereich, die Produkte für die Rauchentwöhnung anbieten.
Ehe Seeber mit der Produktion seiner Aschenbecher beginnen konnte, musste er jedoch zunächst ein Problem lösen. Sein Papier- und Kartonlieferant in Mittelitalien hatte nämlich
Insolvenz angemeldet.
Hubert Seeber wandte sich also an das Zentrum für Produktentwicklung & Neue Technologien des TIS und bat um Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Material und einem Unternehmen, das dieses liefern könne.
Das TIS suchte und fand unter anderem das Unternehmen „Seeber Papier & Pappen“ des Robert Seeber in Mittewald (Gemeinde Franzensfeste). Seeber aus Franzensfeste konnte für Seeber aus Brixen einen schwer entflammbaren Karton beschaffen und damit war das zentrale Problem bei der Produktentwicklung gelöst.
„Ecosmoky“ wurde so zum rein Südtiroler Produkt: die Idee aus Brixen, der Karton aus Franzensfeste, der Kartonaufdruck aus Gröden und die Metallbox aus Vintl.
„Es ist uns gelungen, die gesamte Wertschöpfungskette für dieses Produkt nach Südtirol zu holen und das ist, neben dem geeigneten Material, das wir für das Produkt finden konnten, sicher der schönste Erfolg an dieser Geschichte“, resümiert TIS-Direktor Hubert Hofer.
Gekauft wird das System mittlerweile auch.
Neben verschiedenen Strandbetreibern und Campingplätzen in Italien kommt „Ecosmoky“ demnächst auch in der Aquarena in Brixen und weiterhin am Montiggler See in den Testbetrieb.
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