„Große Chance“
Im neuen Vergabegesetz, welches der Landtag Monate verabschieden wird, soll auch die Förderung regionaler landwirtschaftlicher Produkte berücksichtigt werden, fordert die SVP-Politikerin Maria Hochgruber Kuenzer.
Im neuen Vergabegesetz, welches der Südtiroler Landtag innerhalb der nächsten Monate verabschieden wird, soll auch die Förderung regionaler landwirtschaftlicher Produkte berücksichtigt werden.
Dies fordert die Landtagsabgeordnete und Präsidialsekretärin Maria Hochgruber Kuenzer zusammen mit mehreren SVP-Landtagsabgeordneten im Südtiroler Landtag. So sollten beispielsweise für einheimische Produkte, Genossenschaften, Direktvermarkter und kleine Lebensmittelunternehmen neue Absatzkanäle geöffnet bzw. bestehende leichter zugänglich gemacht werden.
Mit der Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP), die derzeit zwischen den USA und der EU verhandelt wird, sollen Handelshemmnisse abgebaut und der Güteraustausch erleichtert werden. „Allerdings“, so Maria Hochgruber Kuenzer, „dürfen dabei die EU-Lebensmittelgesetze auf keinen Fall aufgeweicht werden“.
Kuenzer verweist darauf, dass in den USA die meisten Produkte ohne vorherige Prüfung vermarktet werden. Erst wenn bewiesen wird, dass ein Handelsgut gefährlich ist, werde es verboten. In der EU hingegen gelte das Vorsorgeprinzip: Vor Zulassung des Produktes – das gilt vor allem für die Lebensmittelindustrie – müsse dieses genauestens überprüft und als sicher eingestuft werden. „Und das ist auch gut so. Auch deshalb werden regionale, qualitativ hochwertige Produkte bei der Bevölkerung immer beliebter“, betont Landtagsabgeordnete Maria Kuenzer.
Herkunft, Qualität, Garantie und Kontrolle werden bei der Bevölkerung weiterhin an Bedeutung gewinnen. Endverbraucher schätzen zunehmend kürzere Transportwege und bevorzugen eine natürliche und gentechnisch nicht veränderte Produktion der Nahrungsmittel. „Diese Entwicklung sehe ich als große Chance für unsere regionalen Produkte“, betont Kuenzer.
Sie fordert in einem Beschlussantrag die Südtiroler Landesregierung auf, die Regionalität bei der Festlegung der neuen Vergaberichtlinien zu berücksichtigen.
Für einheimische Produkte und Betriebe sollen deshalb neue Absatzkanäle geöffnet werden. Ebenso sollte eine gesetzliche Regelung geschaffen werden, die vorsieht, dass regionale Produkte in öffentlichen Strukturen wie Krankenhäusern, Mensen und Schulen verwendet werden. „Das Konzept der ‚lokalen Kreisläufe‘ funktioniert – es darf aber nicht in bürokratischen Auflagen erstickt werden. Es ist unsere Aufgabe den einheimischen Produkten aus kleinen Kreisläufen die entsprechende Bedeutung zu geben und den Mehrwert von Regionalität, Qualität und Arbeitsplätzen hervorzuheben“, sagt Kuenzer.
Deshalb sollte auch bei öffentlichen Ausschreibungen nicht allein der Preis, sondern vielmehr Herkunftsgarantien und kurze Transportwege als Zuschlagskriterien gelten. „Mit der Ausarbeitung des neuen Vergabegesetzes sollen unter Berücksichtigung der EU-Bestimmungen die entsprechenden Richtlinien festgeschrieben werden, die es uns dann ermöglichen, regionale Kreisläufe besser zu fördern und zu nutzen“, so Kuenzer.
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