Samenspende aus Tschechien
Die Ei- und Samenzellenspenden werden vorerst aus Tschechien, Spanien und Griechenland bezogen, erklärt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker.
TAGESZEITUNG Online hat berichtet:
Ab Juni dieses Jahres wird die heterologe Befruchtung auch in Südtirol möglich sein.
Das bedeutet: Samen- und Eizellspenden von Dritten sind erlaubt.
Das Interview mit der Landesrätin:
TAGESZEITUNG Online: Frau Stocker, wie sieht die Neuregelung für die heterologe Befruchtung aus?
Martha Stocker: Wir werden diese Regelung voraussichtlich Ende Juni unterschreiben. Es geht in erster Linie darum, woher man die Spenden beziehen wird. Solange wir keine Eizell- und Samenbank in Südtirol haben, müssen wir Konventionen abschließen, so wie alle italienischen Provinzen.
Woher kommen also die Spenden für die Südtiroler und Südtirolerinnen?
Wir wollen eine einheitliche Regelung im Triveneto und favorisieren Ei- und Samenzellen aus der Tschechischen Republik, Spanien oder Griechenland. Für eine Eizelle verlangt Griechenland derzeit beispielsweise 500 Euro. Wir würden zehn Eizellen benötigen, um eine erfolgreiche Behandlung garantieren zu können. Eine erfolgreiche Behandlung würde 5.000 Euro kosten. Der Sanitätsbetrieb bezahlt drei Zyklen für diejenigen, die in unserem Landesgesundheitsdienst eingetragen sind. Danach dürfen solche Eingriffe in unseren Strukturen nicht mehr durchgeführt werden. Die Behandlung selbst wird in Südtirol nur in Bruneck vorgenommen.
Ist eine heterologe Befruchtung ethisch vertretbar?
Wenn wir den Beschluss in der Landesregierung machen, ist es wichtig, dass Vertreter der Ethikkommission anwesend sind, um auf viele verschiedene Fragen noch näher eingehen zu können. Gerade wenn Betroffene diesen Schritt aufgrund einer Krankheit machen, ist eine heterologe Befruchtung sehr wohl vertretbar.
Für Italien ist diese Öffnung ein großer Schritt…
Ich bin eigentlich überrascht: Ich habe mir eine größere Diskussion erwartet. Als man bei der In-Vitro-Fertilisation den ersten wichtigen Schritt gegangen ist, haben die Folgeschritte nicht mehr diese Reaktion hervorgerufen, die Leute waren nicht mehr so geschockt. Deshalb sorgt diese große Veränderung nicht mehr für so großes Aufsehen.
Interview: Karin Köhl
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