Peinliche Geschichte
Laut Landeshauptmann Arno Kompatscher bleibt beim Denkmalschutz alles beim Alten. Hat Florian Mussner nicht zugehört – oder gar Bahnhof verstanden?
von Heinrich Schwazer
Die Fragen drängen sich auf:
Hat Landesrat Florian Mussner nicht richtig zugehört oder etwas nicht verstanden? Anders ist es nicht zu erklären, dass LH Arno Kompatscher jetzt behauptet, es habe nie einen Beschluss der Landesregierung zur Schwächung oder gar Auflösung des Denkmalamtes gegeben.
Ebenso wenig denke die Landesregierung daran, die Denkmalpflege bei der Abteilung Museen oder beim Landschaftsschutz unterzubringen.
Richtig sei allein, dass der Vertrag mit Waltraud Kofler-Engl als Abteilungsdirektorin nicht verlängert werde. Die Stelle als Amtsdirektorin stehe ihr weiterhin offen.
Das Problem: Genau die Zerschlagung der Ämter hatte LR Mussner öffentlich verkündet. Eine Maßnahme, die in der Öffentlichkeit als absurd empfunden und kritisiert worden war. Sogar die Stiftung Südtiroler Sparkasse schaltete sich ein und fordert die Landesregierung zu einer „Nachprüfung der am 14. April 2015 getroffenen Entscheidung zur “Auflösung“ des Denkmalamtes auf und erinnert daran, dass im Artikel 9 der Verfassung der Italienischen Republik die “Förderung und Entwicklung der Kultur und der wissenschaftlichen und technischen Forschung“ gesetzlich verankert ist zum “Schutz der Landschaft und des historischen und künstlerischen Reichtums der Nation“.
Peinlich ist die Geschichte für die Landesregierung in jedem Fall.
Muss man, um eine unbequeme Amtschefin zu „disziplinieren“, ein ganzes Amt über den Haufen werfen? Und danach wieder so tun, als wäre alles nur ein Missverständnis?
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