Stunk ums Areal
Das Gewinnerprojekt für das Pomella-Areal in Kurtatsch wurde vorgestellt: Dort sollen geförderte Wohnungen, Wohneinheiten für Senioren und eine Tiefgarage entstehen. Die Bürgerliste sieht dabei die Mitbestimmungsrechte der Bürger übergangen.
von Karin Köhl
Das Pomella-Areal ist der Mittelpunkt des Dorfes. Früher waren dort eine Kellerei und landwirtschaftliche Gebäude anzutreffen, die allerdings aufgelassen wurden. Diesen ideal gelegenen Grund wollte die Gemeindeverwaltung bestmöglichst nutzen und erwarb ihn vor sieben Jahren. „Vor drei Jahren haben wir mit der Planungsarbeit und den nötigen Vorkehrungen für die Realisierung dieses Projektes begonnen“, erklärt Martin Fischer, Bürgermeister von Kurtatsch. Den Planungswettbewerb gewann das Architekturbüro Willeit – Niederstätter.
Am vergangenen Wochenende wurde das Siegerprojekt in Kurtatsch vorgestellt: Auf dem 3.000 Quadratmeter großen Gelände sollen zehn Wohnungen im geförderten Wohnbau errichtet werden. Zudem sollen einige kleine Wohneinheiten, die an Senioren vermietet werden können, Arztambulatorien und eine Dienstwohnung für einen Gemeindearzt realisiert werden.
Unter dem Areal soll eine Tiefgarage für die Anrainer entstehen, um dem Parkplatzmangel in diesem Bereich entgegenzuwirken. Ein Großteil des Projektes am Pomella-Areal soll von den Kurtatschern selbst geplant und finanziert werden, einen Teil übernimmt die Gemeinde. „Wir werden aber vor allem die Rolle des Koordinators und Organisators übernehmen“, betont Fischer.
Den Zeitpunkt der Projektvergabe kann Heidi Peer, Bürgermeisterkandidatin der Bürgerliste in Kurtatsch, nicht verstehen und spricht von „mangelnder Transparenz“. „Es kann nicht sein, dass uns drei Wochen vor der Wahl die Entscheidungen präsentiert werden“, ärgert sie sich.
Heidi Peer hätte sich eine gemeinsame Planung mit der nächsten Verwaltung, die die Realisierung dieses Projektes angehen muss, gewünscht. „Das Pomella-Areal ist eines der größten Projekte der nächsten Jahre. Es wäre daher sinnvoll und wünschenswert, wenn dieses Projekt gemeinsam mit dem neuen Gemeinderat und der Bevölkerung umgesetzt wird“, sagt Heidi Peer. Mit Umfragen sollten die Wünsche und Vorstellungen der Bürger in die Entscheidungsfindung eingebunden werden.
Mit Unverständnis reagiert der amtierende Bürgermeister Martin Fischer auf diese Vorwürfe: „Wir haben sicher nicht drei Wochen vor den Gemeinderatswahlen mit der Planung und dem Projektieren dieser Strukturen begonnen“, betont er. Bereits seit Jahren arbeite man an den Plänen für das Pomella-Areal. Dass die Bürger nicht in die Entscheidungsfindung einbezogen wurden, streitet Fischer ab: „Wir haben uns bereits vor zwei Jahren mit den Kurtatschern am Pomella-Areal getroffen und haben gemeinsam nach Lösungen gesucht.“
Nun halte man das Siegerprojekt der Ausschreibung in Händen: „Man wird erst in den nächsten Monaten wissen, wie es weitergeht“, betont Fischer. „Hierbei handelt es sich lediglich um ein grobes Planungsprojekt.“
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