Filmschaffende wollen bessere Arbeitsbedingungen
Die Filmwirtschaft ist in den letzten Jahren in Südtirol zu einem beachtenswerten Wirtschaftszweig herangewachsen. Der Filmverband Südtirol – FAS versammelt verschiedene Berufsgruppen, die in diesem Bereich tätig sind und vertritt deren Interessen. Der neu gewählte Vereinsvorstand möchte nun die Arbeitsbedingungen der Filmschaffenden weiter verbessern.
Der Verein der Südtiroler Filmschaffenden FAS (Film Association South Tyrol/Filmverband Südtirol) hat einen neuen Vorstand gewählt. Seit der Vereinsgründung im Jahr 2004 hat sich die Filmwirtschaft in Südtirol sehr stark verändert. Nicht zuletzt, da vor einigen Jahren mit der Gründung der Filmförderung eines der ursprünglichen Hauptziele der FAS umgesetzt wurde. Seit die Standortförderungsagentur BLS jährlich erfolgreich eine Vielzahl an internationalen Filmproduktionen ins Land holt – allein 2014 wurden nach deren Angaben an über 600 Drehtagen mindestens 28 Filme bzw. Fernsehproduktionen ganz oder teilweise in Südtirol gedreht – gibt es für alle, die in diesem Bereich tätig sind oder in verschiedensten filmrelevanten Berufen und Dienstleistungen Fuß gefasst haben, eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Rechnung der Filmschaffenden ging auf: völlig neue Märkte und Arbeitsmöglichkeiten wurden vor Ort geschaffen.
Nach Angaben des Vereins sei nun die Zeit reif, wieder größeren Wert auf ein weiteres Ziel der Filmschaffenden zu legen: die vermehrte Förderung der sogenannten einheimischen Produktionen. Nach den aktuellen Richtlinien des BLS-Fonds müssen Filmproduktionen eine bereits weitgehend vorhandene Finanzierung des Gesamtprojekts sowie bestehende Verwertungsabkommen (z.B. Kinovertrieb oder Fernsehausstrahlungen) nachweisen, um als förderfähig anerkannt zu werden.
Für die internationalen Produktionen ist diese Vorgabe sinnvoll und zielführend, auch im Sinne der Standortförderung. Lokale Produktionen hingegen, also Filme die von Kreativen in Südtirol entwickelt und/oder produziert werden, sollen nach Wunsch der FAS unter anderen Gesichtspunkten beurteilt werden. Ihnen dient ein Förderbeitrag vor allem als Anschub, um ein Filmprojekt professionell in die Wege leiten zu können und damit den Weg hin zu einer nachhaltigen Filmlandschaft in Südtirol zu ebnen.
Neben diesem Thema hat sich der neu gewählte Vorstand auch die Schaffung noch besserer Fortbildungsmöglichkeiten für lokale Filmschaffende vorgenommen. Ziel ist hierbei, lokale Kräfte auf immer höherer Ebene in den Filmberufen zu spezialisieren. Der neue Vorstand der FAS spiegelt die Struktur der Südtiroler Filmwirtschaft eindrücklich wieder: vier der fünf Vorstandsmitglieder sind keine gebürtigen Südtiroler/innen. Sie sind unter anderem dank der Ausbildungsmöglichkeiten hier gelandet und dann geblieben, und bereichern seit vielen Jahren in verschiedensten Berufen das Filmschaffen hier vor Ort:
Maja Wieser Benedetti (FAS Präsidentin), gebürtig aus Brüssel mit Südtiroler Vater, ist seit Beginn der 90er Jahre in Bozen und Wien wohnhaft. Als Produktionsleiterin für Spielfilm, hat sie in den vergangenen Jahren verschiedene Produktionen unter anderem in Südtirol geleitet.
Irene Reiserer (Vizepräsidentin), gebürtig aus Brixen, Studium an der Wiener Filmakademie, realisiert Kurzfilme und arbeitet als Dramaturgin und Regieassistentin im Spielfilmbereich.
Nela Märki, gebürtig aus Basel, ist seit vielen Jahren beruflich und privat eng mit der Südtiroler Filmwelt verbunden und hat sich an der Filmschule Zelig auf Schnitt spezialisiert. Sie ist vorzugsweise im Dokumentarfilmbereich tätig.
Emanuele Vernillo, gebürtig aus Neapel, hat seit seiner Ausbildung an der Zelig vor allem im Dokumentarfilmbereich gearbeitet und ist heute Tutor an der Bozner Filmschule.
Georg Zeller, gebürtig aus Stuttgart und sein halbes Leben in Südtirol ansässig, ist gelernter Kameramann und hat viele Jahre die Studenten der Zelig betreut. Er leitet heute in Bozen eine Verleihfirma für Filmgeräte.
Weitere Informationen unter www.fas-film.net oder www.bls.info
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