Der Energie-Tisch
Die Stromverteilung und technische Details zur Vergabe von Konzessionen für mittlere und kleine Wasserableitungen sind die Themen, welche die Experten im Energietisch in den nächsten Monaten angehen wollen. Bei einem Treffen äußerten sie sich kürzlich positiv über die Neuorganisation des Energiesektors.
„Mit der Neubewertung der Energiekonzessionen, der für Sommer geplanten Fusion zwischen SEL und AEW und der Übernahme der 40prozentigen ENEL-Anteile an zehn großen und sieben kleinen Kraftwerken hat die Landesregierung ihr Versprechen eingelöst, den Energiesektor neu zu organisieren“, betonte Energielandesrat Richard Theiner kürzlich bei einem Treffen der Energieexpertenrunde. Alle Anwesenden äußerten sich sehr positiv über die jüngsten Entwicklungen im Energiebereich, welche für die Energiewirtschaft in Südtirol ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten bieten würden.
Nun stünden laut Landesrat Theiner weitere wichtige Themen an, wie die Umsetzung der Bestimmungen über die kleineren und mittleren Wasserableitungen zur Erzeugung elektrischer Energie, die mittlerweile auch in Rom angenommen worden seien. „Es gilt nun die Umsetzungsverordnungen im Bereich des Gewässerschutzes und der Sicherheit auszuarbeiten“, so Theiner. Auf dem Arbeitsprogramm des Energietisches steht ebenso die Ausarbeitung eines Leitfadens über jene technischen Dokumente, welche den Gesuchen beizulegen sind. Die Energieexperten befassen sich darüber hinaus mit der Erneuerung der Stromnetzinfrastruktur in Südtirol. Bis Ende Mai 2015 soll ein erster Vorschlag vorliegen. Ziel dieses Masterplanes ist es, die Notwendigkeiten und Prioritäten für Investitionen aufzuzeigen. „Es geht darum, ein schlüssiges Gesamtkonzept für Südtirol zu erarbeiten, welches eine vorausschauende und nachhaltige Planung der Netzinfrastrukturen ermöglicht und damit auch eine sichere und effiziente Stromversorgung gewährleistet“, erklärt der Landesrat Theiner.
Angesprochen wurde beim Energietisch auch die Ausschreibung von Wassergroßableitungen für hydroelektrische Zwecke, für die der Staat zuständig ist. Es fehlt auf staatlicher Ebene noch ein konkreter Vorschlag für den notwendigen technischen Anhang zum Gesetz. „Für Südtirol ist es deshalb nicht möglich, neue Großableitung zur hydroelektrischen Nutzung auszuschreiben“, so Flavio Ruffini, Leiter der Landesumweltagentur.
Einen großen Dank sprach Landesrat Theiner dem bisherigen Koordinator des Energietisches, Georg Wunderer, aus, der die Energieexpertenrunde aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr leitet, aber weiterhin mitarbeitet. Flavio Ruffini wird seine Aufgaben als Koordinator übernehmen.
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