Schweigkofler in Jordanien
Bürgerkrieg in Syrien: Caritas-Direktor Heiner Schweigkofler auf Lokalaugenschein in jordanischen Flüchtlingscamps
Der Bürgerkrieg in Syrien, der bereits seit vier Jahren wütet, hat sich zur weltweit größten humanitären Katastrophe entwickelt und hält traurige Rekorde, was die Zahlen der Todesopfer, Vertriebenen und Flüchtlinge sowie das Ausmaß an Gewalt und Zerstörung anbelangt. Besonders dramatisch ist das Schicksal der Kinder. In Syrien und seinen Nachbarländern sind insgesamt 7,6 Millionen syrische Buben und Mädchen von Gewalt, Flucht, wachsender Armut und Ausbeutung betroffen. Caritas-Direktor Heiner Schweigkofler hält sich derzeit im Grenzgebiet von Jordanien auf, um die auch von der Südtiroler Bevölkerung unterstützten Hilfsprojekte in Augenschein zu nehmen und weitere Maßnahmen zu planen.
Der Bürgerkrieg in Syrien hat bisher bereits über 210.000 Todesopfer gefordert. Die Hälfte davon waren Zivilpersonen. Über zwölf Millionen Menschen sind vom Konflikt betroffen, viele mussten vor der Gewalt in ihren Heimatdörfern und –städten fliehen. Fast die Hälfte der Flüchtlinge befindet sich in den Nachbarländern Türkei, Libanon und Jordanien. In Syrien selbst sind über sieben Millionen Menschen auf der Flucht und auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Besonders verheerend ist die Situation der Kinder: Circa 5,6 Millionen Kinder innerhalb Syriens brauchen Hilfe, da sie sich laut UNICEF in einer „akuten Notsituation“ befinden. Weitere zwei Millionen von ihnen sind in die Nachbarländer geflohen. Die meisten haben Gewalt und traumatische Verluste erlitten, sie leiden an Unterernährung, Kälte und Krankheiten. Die meisten Kindern haben auch keinen Zugang zu Bildung oder Schule.
Die Südtiroler Caritas beteiligt sich seit Ausbruch des Bürgerkrieges an der Nothilfe in Syrien und in den Nachbarländern. Bisher hat sie 200.000 Euro eingesetzt, um 200.000 Menschen in Flüchtlingscamps im Libanon und weitere 60.000 Syrer im eigenen Land mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Decken, Matratzen, Winterkleidung, Schulbildung und medizinischer Hilfe zu unterstützten. Für Kinder wurden eigene Programme ins Leben gerufen, die ihnen helfen sollen, die schrecklichen Erfahrungen zu verarbeiten. Die Buben und Mädchen erhalten Schulunterricht, psychologische Hilfe und, so weit als möglich, die Gelegenheit zum Spielen. Besondere Aufmerksamkeit kommt Kindern zu, im Laufe der Bürgerkriegsjahre ihre Familienangehörigen verloren haben.
Jetzt sollen die Hilfsmaßnahmen in Jordanien weiter ausgebaut werden, wo aufgrund der sich zuspitzenden Lage in Syrien immer mehr Flüchtlinge eintreffen. Die derzeit über 600.000 Millionen Flüchtlinge – die Hälfte davon sind Kinder – konnten dort bisher nicht ausreichend versorgt werden.
Caritas-Direktor Heiner Schweigkofler befindet sich derzeit auf Lokalaugenschein in Jordanien und plant in Zusammenarbeit mit dem internationalen Caritas Netzwerk weitere Hilfsmaßnahmen, um die Flüchtlinge mit dem Nötigsten zu versorgen, das sie zum Überleben brauchen. Auch hier kommt den Kindern besondere Aufmerksamkeit zu, die ihre Eltern verloren haben und Schutz brauchen.
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