Skeptische Handwerker
Der Verband für Handwerk und Dienstleister in Südtirol steht dem geplanten Freihandelsabkommen TTIP sehr skeptisch gegenüber.
Kritisch sieht der Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister das geplante Freihandelsabkommen, das noch innerhalb 2015 zwischen den USA und der Europäischen Union (TTIP) abgeschlossen werden soll. Mit einer Unterschriftenaktion, die im Rahmen der Landesversammlung vorgestellt wurde, macht der Verband auf drei kritische Punkte aufmerksam.
Täglich werden zwischen Europa und den USA Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 2 Milliarden Euro ausgetauscht. Durch ein Transatlantisches Freihandelsabkommen (TTIP) sollen zahlreiche Handelshürden fallen und damit das Wirtschaftswachstum in den Teilnehmerstaaten belebt, die Arbeitslosigkeit gesenkt und das Durchschnittseinkommen der Arbeitnehmer erhöht werden.
„Allerdings sollte auch klar sein, dass die durch das TTIP entstehenden Möglichkeiten nicht nur dem universellen Profit einiger weniger Megakonzerne dienen sollen, sondern vor allem das Wohl der Menschen und Konsumenten geschützt werden muss“, unterstrich lvh-Direktor Thomas Pardeller.
Konkret machte er auf drei Punkte aufmerksam, die für die lokalen Kleinbetriebe negative Auswirkungen haben könnten. Dazu zählen der sogenannte Investitionsschutz, der eine unverhältnismäßige Bevorteilung ausländischer und großer Konzerne zur Folge hätte, die Absenkung der Standards, was z.B. im Bereich der Ausbildung große Einbußen bedeuten könnte, und die regulatorische Kooperation. Diese ermöglicht, dass Gesetzesvorhaben eng mit Lobbygruppen abgestimmt werden, ohne dass nationale Parlamente rechtzeitig einbezogen werden können und zwar aus dem Grund der Vermeidung von eventuellen Schiedsklagen.
„Durch die einseitige Lockerung der Spielregeln dürfen nicht die lokalen Kreisläufe von Wirtschaft und Finanzwesen ausgehebelt und durch einen profitorientierten anonymen Globalplayer ersetzt werden. Also Fortschritt und Einwicklung ja, aber kein blindes Vertrauen ohne demokratische Kontrolle und Transparenz“, betonte Pardeller.
Südtirols Wirtschaftstreibende drücken ihren Unmut gegen das Freihandelsabkommen mit einer Unterschriftenaktion aus, die im Rahmen der Landesversammlung vorgestellt wurde. Landesweit werden die Unterschriften der Handwerksbetriebe gesammelt und anschließend an die EU-Parlamentarier übergeben.
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