Mord im Schrebergarten
In einem Schrebergarten in Arzl ist die Leiche eines 59-jährigen Mannes entdeckt worden. Warum die Polizei nun auch in Südtirol nach einem in Bozen wohnhaften Mann fahndet.
In einem verwilderten Schrebergarten am Arzler Framsweg in Innsbruck entdeckte ein Kameramann am Donnerstag bei Dreharbeiten eine Leiche. Das TV-Team wollte in dem Garten den Sohn und zwei Freundinnen des seit drei Wochen vermissten Innsbruckers Helmut Herburger interviewen.
In dem Schrebergarten war der 59-Jährige zuletzt gesehen worden.
Bei dem Toten handelt es sich um den vermissten Helmut Heuburger, bestätigte der Chef des LKA Innsbruck, Walter Pupp, der TT.
Der Fall beschäftigt die Polizei seit 28. März. „Der Helmut, der immer sehr verlässlich war, ist am Tag zuvor plötzlich verschwunden, auch am Handy war er nicht mehr erreichbar,“ schildert eine Bekannte der TT
Als am 30. März der Border Collie des 59-Jährigen orientierungslos am Innufer bei Kirchbichl saß, wurde der Fall endgültig zum Krimi.
Von Anfang an spielte der 43-jährige Agostino Heinrich Kessler eine Schlüsselrolle. Zunächst noch als Zeuge – der zuletzt im Raum Bozen lebende Deutsche mit italienischer Staatsbürgerschaft war der Letzte, der mit dem Abgängigen gesehen wurde. Bei einem Fest in Herburgers Schrebergarten kurz vor dessen Verschwinden. „Der Helmut hat ihn auch in der Gartenhütte wohnen lassen, der weiße Opel Corsa mit dem italienischen Kennzeichen parkte eine Zeit lang davor“, erzählt ein Nachbar der Tiroler Tageszeitung.
Herburger und der Deutsche verstanden sich offenbar gut, mehrfach wurden die beiden in Innsbrucker Gastlokalen gesehen.
Kessler ist kein unbeschriebenes Blatt für die Polizei. Nicht nur wegen eines Autodiebstahls – den Opel Corsa hat der 43-Jährige vermutlich Mitte Februar in Bozen gestohlen. Der Mann soll auch bereits einige Zeit in einem italienischen Gefängnis verbracht haben.
Zeitgleich mit Herburger verschwand auch Kessler aus der Gartenlaube am Framsweg, aus Innsbruck und vermutlich auch aus Tirol. Mittlerweile wurde aus dem Zeugen ein Verdächtiger, gegen Kessler besteht seit einer Woche ein Haftbefehl.
Die Angehörigen des Opfers vermuten, dass der 43-Jährige seinen Gastgeber getötet und unter einem Laubhaufen im Garten versteckt hat. Dann verließ er fluchtartig Innsbruck in Richtung Deutschland, Herburgers Border Collie nahm er mit und setzte das Tier bei Kirchbichl aus, so die Theorie. „Um zu verhindern, dass der Hund den Helmut ausgräbt“, meint eine Bekannte. „Ich versteh’ aber auch nicht, warum die Polizei den Toten drei Wochen lang nicht entdeckt hat“, sagte sie zur TT.
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