Der Rauswurf
Philipp Achammer kennt kein Pardon: Die SVP hat jene Mitglieder aus der Partei geworfen, die zu den Wahlen im Mai auf anderen Listen antreten.
Die SVP-Leitung hat am Montag beschlossen, all jenen Parteimitgliedern, die für andere Parteien oder Listen bei den Gemeindewahlen antreten, ihre Mitgliedschaft zu entziehen sowie ihren Parteiämtern und Funktionen zu entheben.
Bekanntestes „Opfer“ ist der Bürgermeister von Sterzing, Fritz Karl Messner. Er tritt aus Protest gegen die Sanitätsreform auf einer Bürgerliste an. Weiters betroffen sind der derzeit amtierende Stadtrat von Sterzing, amtierende Gemeinderäte am Brenner und Gemeinderäte in Mals.
„Ich habe den betroffenen Personen schon vor Tagen mitgeteilt, dass dieser Schritt gesetzt werden muss. Das ist so im Paragraph vier des Parteistatuts festgeschrieben“, erklärt Parteiobmann Philipp Achammer gegenüber TAGESZEITUNG Online.
„Wir haben kein Verständnis dafür, wenn Parteimitglieder nicht den Ausgleich innerhalb der Partei suchen, sondern sich für einen anderen Weg entscheiden, aber weiterhin die Vorteile der Partei wahrnehmen möchten. Das wird mit uns nicht zu machen sein.“
Das Parteistatut sowie die Richtlinien ermöglichten nämlich jede Art von kritisch konstruktiver Diskussion innerhalb der Partei.
+++ 22:34 Uhr +++
Eine erste Stellungnahme von Fritz Karl Messner liegt nun auch vor:
„Diese Entscheidung ist über die Medien angekündigt worden. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob Achammer mir das auch telefonisch mitgeteilt hat. Ich nehme die Entscheidung zur Kenntnis und überlasse es der Bevölkerung, diesen Schritt zu beurteilen. Das, was in Südtirol zurzeit passiert, ist sehr eigenartig: Man hat den Krankenschwestern, die mit Plakaten vor dem Krankenhaus für das Krankenhaus protestiert haben, mit einem Disziplinarverfahren gedroht. Man hat auch dem ärztlichen Leiter am Krankenhaus, Franz Ploner, ein Verfahren angedroht – und jetzt trifft es eben auch mich.“
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