Bremsdefekt am Skidoo?
Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen zum tragischen Unfalltod des 14-jährigen Manuel Moling am Grödnerjoch aufgenommen. Der Unfall-Skidoo wird von einem Gutachter auf mögliche Bremsdefekte untersucht.
Von Thomas Vikoler
Ein junges Leben ausgelöscht innerhalb weniger Sekunden. Manuel Moling prallte mit einem Motorschlitten am Mittwochnachmittag gegen 18.00 Uhr auf der Gadertaler Seite des Grödner Jochs gegen einen Erdwall. Der mit dem Hubschrauber des Aiut Alpin herbeigeflogene Notarzt konnte nur mehr den Tod des Buben aus Wengen im Gadertal feststellen, der heute 15 Jahre alt geworden wäre.
Ein Fall, der die Carabinieri von Corvara ebenso beschäftigt wie die Staatsanwaltschaft Bozen. Diese hat am Donnerstag die Beschlagnahme des Skidoos angeordnet, mit dem der junge Gadertaler unterwegs war. Das Fahrzeug soll auf mögliche Bremsdefekte untersucht werden. Es bestehe der Verdacht eines Bremsversagens, hieß es.
Formell stehen bisher keine Personen unter Ermittlungen, der Tatverdacht der Ermittlung lautet auf fahrlässige Tötung. Bisher wurde bekannt, dass der Unfall-Skidoo dem Inhaber eines Gastbetriebs am Grödner Joch gehört. Angeblich hat sich Manuel Moling mit dessen Sohn dabei abgewechselt, mit diesem Motorschlitten die Skipisten in der Nähe der Jimmy-Hütte auf- und abzufahren. Offenbar mit nicht geringer Geschwindigkeit, wie die Augenzeugen den Carabinieri berichteten.
Da Skidoos nicht der Straßenverkehrsordnung unterliegen (sie tragen keine Kennnummer), ist das Fahren mit ihnen praktisch gesetzlich nicht geregelt – außer über eigene Gemeindeverordnungen. Falls nicht anders festgelegt (etwa die Vorschrift in einigen Gemeinden, dass Fahrer mindestens 18 Jahre alt sein oder einen Führerschein A besitzen müssen), kann ein Motorschlitten ohne Altersbeschränkung und Fahrerlaubnis gelenkt werden.
Die Eltern von Manuel Moling betreiben das Hotel Alpenrose in Wengen.
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