Die Bescheidenen
Ein Südtiroler Abgeordneter kassiert „nur“ vier Mal mehr als ein Normal-Verdiener. Die reichsten Volksvertreter leben in Apulien und Sizilien.
von Matthias Kofler
Der Südtiroler Landtag rühmt sich gerne damit, das billigste Landesparlament Italiens zu sein. In der Tat haben die Damen und Herren Landtagsabgeordneten in den vergangenen Jahren Einbußen hinnehmen müssen – ihre Aufwandsentschädigungen wurden sukzessive von 6.900 auf nunmehr rund 5.400 Euro netto im Monat gekürzt.
In der Studie von Carlo Cottarelli wurden die Gehälter von 2010 hergenommen. Damals verdienten die Abgeordneten noch rund 6.000 Euro netto im Monat. Das entspricht dem Vierfachen des Gehaltes eines durchschnittlichen Südtirolers.
Nur in Piemont, in der Emilia-Romagna und in Aosta ist das Verhältnis zwischen dem Politiker-Gehalt und dem durchschnittlichen Gehalt der Einwohner noch niedriger als in Südtirol. Das Gehalt eines Abgeordneten in Piemont beläuft sich auf 5.174 Euro netto im Monat. Das ist 3,61 Mal so hoch wie das regionale Durchschnittsgehalt.
Ganz anders die Situation im Süden Italiens: In Sizilien oder Kalabrien dürfen sich die Volksvertreter über fürstliche Gehälter freuen. So bekommt jeder der 90 Abgeordneten zum sizilianischen Regionalrat satte 9.025 Euro netto im Monat auf das Konto überwiesen – also fast genauso viel wie Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Noch höher ist das Salär im Regionalrat von Apulien: Mit 10.432 Euro netto im Monat verdient dort ein Abgeordneter sage und schreibe zehn Mal so viel wie der durchschnittliche Einwohner der Region.
Apulischer Abgeordneter müsste man sein …
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