Staranwalt für Chiku
Herbert Raich hat den Bozner Strafverteidiger Flavio Moccia mit der „Rückholung“ seines Savannah-Katers Chiku aus der Toskana beauftragt. Indes haben sich die Südtiroler Tierschutzorganisationen hinter Chiku gestellt.
von Karin Gamper
Die TAGESZEITUNG hat die Meldung am Mittwoch exklusiv gebracht:
Ein Staranwalt soll Chiku freibekommen. Flavio Moccia kämpft für die Savannah-Katze!
Für Herbert Raich steht fest:
Kampflos wird er seine Wildkatze Chiku nicht aufgeben. Der Savannah-Kater wurde bekanntlich Anfang Februar oberhalb von Lana aufgegriffen, ins Tierheim in die Sill gebracht und nach einer Turboverhandlung am Bozner Landesgericht in ein spezialisiertes Zentrum für Wildtiere nach Semproniano bei Grosseto verfrachtet. Dort „sitzt“ Chiku seit Wochen ein. „Mir wurde untersagt, Chiku zu besuchen“, sagt Raich verbittert.
Chikus Schicksal ist in den vergangenen Wochen weitgehend in Vergessenheit geraten. Doch im Hintergrund hat sich einiges getan.
So hat Besitzer Herbert Raich gewichtige Schützenhilfe bekommen: Die Südtiroler Tierschutzorganisationen (Tierschutzverein Überetsch-Unterland, Südtiroler Tierfreundeverein, Tierschutzverein Bruneck-Gadertal, Tierschutzverein Leuchtenburg und die Initiative Tierrechte Südtirol) haben sich geschlossen hinter Raich und Chiku gestellt.
Sie fordern dessen Rückgabe an den Besitzer. Gemeinsam wurde ein neuer Anwalt damit beauftragt, den Savannah-Kater wieder nach Hause zu holen. Es handelt sich dabei um den Bozner Top-Verteidiger Flavio Moccia. Er ist in diesen Tagen dabei, sich in den Fall einzulesen. Um den renommierten Advokaten bezahlen zu können, haben die Tierschutzorganisationen ein Spendenkonto eingerichtet (IBAN IT 74 O 08255 58250 000302216825; SWIFT RZSBIT21248).
In einem offenen Brief fordern die fünf Tierschutzorganisationen die Rückgabe von Chiku an seinen Besitzer, „damit das Tier in seiner vertrauten Umgebung sein kann, wo es aufgewachsen ist und seit Jahren glücklich und zufrieden gelebt hat“.
Schweres Geschütz fahren die Tierschützer gegen das toskanische Tierpflegezentrum auf, wo Chiku gemäß richterlichem Beschluss untergebracht wurde.
Die Überführung des Katers in das Wildtiergehege von Semproniano bei Grosseto sei laut den Südtiroler Tierschützern pure „Tierquälerei“: „Gegen das Zentrum CRASM (Centro Recupero Animali Selvatici della Maremma) läuft ein Strafverfahren wegen Betrugs und Unterschlagung“, heißt es in dem Schreiben der Tierschutzorganisationen.
Der Verdacht: von Gerichtsbehörden anvertraute Tiere seien an Zoos verkauft worden. Dasselbe Schicksal habe Jungtiere ereilt, die im Tierzentrum geboren wurden.
Laut den Tierschutzorganisationen geht von dem Savannah-Kater aus St. Pankraz in Ulten keine Gefahr aus:
„Er gilt als die am besten zu domestizierende exotische Katze, wird häufig von den afrikanischen Stämmen als Haustier gehalten und ist für den Menschen absolut ungefährlich“.
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