Langsames Sterben
Bürgermeister Fritz Karl Messner schlägt Alarm: In der Inneren Medizin im Krankenhaus Sterzing herrscht akute ärztliche Unterversorgung und die Situation spitzt sich weiter zu. Auch in anderen Bereichen wandert das Pflegepersonal ab.
von Erna Egger
„Die Situation ist dramatisch: Das Krankenhaus wird jetzt von innen ausgehöhlt.“
Bei Bürgermeister Fritz Karl Messner schrillen die Alarmglocken.
Es das ist eingetreten, was man befürchtet hat: Das Primariat der Inneren Medizin im Krankenhaus Sterzing wird nicht mehr nachbesetzt.
Primar Gianfranco De Blasi ist Ende Jänner in Ruhestand getreten.
Schon die Ernennung von De Blasi zum Primar in Sterzing sorgte seinerzeit für Polemiken: Nach der Pensionierung seines Vorgängers Josef Frötscher wurde eine neue Besetzung gesucht. Die Bewerbungsfrist war noch nicht mal abgelaufen, als der damals zuständige Landesrat Richard Theiner den Primar der Medizin 2 in Brixen nach Sterzing versetzte. Viele Kollegen wurden damit vor den Kopf gestoßen – auch weil die Stelle der deutschen Sprachgruppe vorbehalten war.
Die Leitung des Gesundheitsbezirkes Brixen drängte darauf, dass das Primariat nachbesetzt wird. Im Juni 2013 teilte der Generaldirektor der Sanitätsverwaltung, Andreas Fabi, noch mit, dass das laufende Auswahlverfahren für die Ernennung des Primars?deutscher Sprachgruppe im Krankenhaus Sterzing?nicht unterbrochen wird, sondern weiterläuft.
Mit der Verabschiedung der Sanitätsreform ist es nun aber definitiv: Die Stelle in Sterzing wird nicht nachbesetzt.
„Der Wettbewerb wurde nach unseren Kenntnissen abgesagt“, proklamiert Messner.
Seit der Pensionierung De Blasis muss die Abteilung ohne Primar auskommen. Der Brixner Kollege soll die beiden Abteilungen leiten.
Das ist nicht das einzige Problem der Sterzinger Abteilung: „Es herrscht eine akute Unterversorgung von Ärzten. Tatsache ist, dass die Abteilung mit 7,5 Stellen besetzt werden müsste. Derzeit ist sie aber nur mit 3,25 Ärzten ausgestattet und es fehlt auch noch der Primar. Auch gibt es viel zu wenig nichtärztliches Personal“, weiß Messner.
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* Und: Vor welchen konkreten Problemen die Patienten stehen.
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