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Der unerwartete Konkurrent

In Natz-Schabs tritt die SVP nicht mehr mit vier, sondern nur mehr mit zwei Listen an. Bürgermeisterkandidat ist Amtsinhaber Peter Gasser. Die Überraschung: Andreas Unterkircher geht als Konkurrent für die Bürgerliste ins Rennen.

von Erna Egger

Seit 20 Jahren werden in Natz-Schabs bei den Gemeinderatswahlen vier SVP-Listen mit dem kleinen Edelweiß präsentiert. Die Ortsgruppen Natz-Viums, Schabs, Raas und Aicha traten getrennt an.

Heuer ist es anders: Natz-Viums bildet gemeinsam mit Raas eine Liste. Dieser Beschluss fiel vor einigen Wochen. „Wir treffen uns diese Woche, um die Kandidaten zu nominieren“, sagt Thomas Huber, SVP-Ortsobmann von Natz.

Bürgermeisterkandidat ist der Amtsinhaber Peter Gasser aus Natz.

Schabs hingegen geht gemeinsam mit Aicha ins Rennen. „Natz-Viums und Raas haben sich zusammengetan. Daher haben wir entschieden, selbiges zu versuchen, damit es nicht eine große und zwei kleine Listen gibt. Zudem ist es relativ schwierig, Kandidaten zu finden“, stellt die Ortsobfrau von Aicha, Brigitte Vallazza Kirchler, fest.

Die Diskussion, mit einer gemeinsamen Liste anzutreten, war bald beendet. „Das hätten Natz und Raas gewünscht. Aber Schabs und Aicha waren davon nicht begeistert, weil vor 20 Jahren ziemlich einseitig gewählt wurde. Sieben Kandidaten aus Natz schafften den Sprung in den Gemeinderat, andere Fraktionen waren dann unterrepräsentiert“, schildert die Ortsobfrau.

Schabs und Aicha wollen nächste Woche die Kandidatenliste beisammen haben. „Wahrscheinlich werden vier Vertreter aus Aicha und acht aus Schabs auf die Liste gesetzt“, berichtet die Ortsobfrau.

Als Bürgermeisterkandidat wird Peter Gasser unterstützt. „Die Ex-Bürgermeisterin Marianne Überbacher Unterkircher hat uns am Montag mitgeteilt, dass sie nicht mehr kandidiert. Daher haben wir keinen eigenen Anwärter auf das Bürgermeisteramt“, schildert Vallazza Kirchler.

Peter Gasser stellt klar: „Ich hätte nichts gegen einen Gegenkandidaten gehabt. Das habe ich auch immer gesagt. Bei den vergangenen Wahlen gab es immer mehrere Bürgermeisteranwärter.“

Dass die SVP nur mit Peter Gasser ins Rennen gehen will, sorgt in gewissen Kreisen für Verstimmung – besonders beim Ehepaar Unterkircher. Marianne Überbacher Unterkircher ist die Vorgängerin von Peter Gasser. Sie musste 2007 als Bürgermeisterin zurücktreten, nachdem ihr Mann Andreas Unterkircher den Wettbewerb für die Stelle des Gemeindesekretärs gewann. Gasser und Unterkircher konnten aber nicht miteinander. Nach Gerichtsprozessen befindet sich Unterkircher als Gemeindesekretär im Wartestand. Marianne Überbacher Unterkircher trat 2010 als Gegenkandidatin zu Gasser an, unterlag jedoch bei der Wahl.

Die Zusammenarbeit im Gemeinderat zwischen den beiden war von viel Kritik und Wortgefechten geprägt.

Das Ehepaar Unterkircher will jedoch nicht, dass der amtierende Bürgermeister nun eine gemähte Wiese vorfindet.

Daher kam es zu einer überraschenden Entwicklung: Andreas Unterkircher tritt als Bürgermeisterkandidat für die Bürgerliste an, die derzeit zwei Sitze im Gemeinderat hält (siehe Interview). „Das erstaunt mich“, gibt Peter Gasser zu. „Damit habe ich nicht gerechnet. Aber mir ist es recht: Mich freut es, dass es einen zweiten Kandidaten gibt. Die Bürger sollen ja eine Auswahl haben.“

15 Kandidaten hat die Bürgerliste bereits für eine Kandidatur überzeugen können. Ob die Süd-Tiroler Freiheit und die Freiheitlichen, die zurzeit jeweils ein Mandat innehaben, wieder antreten, ist noch offen.

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