Das Schaufenster
Südtirol will auf der Weltausstellung in Mailand durch die Qualität seiner Produkte die Herzen – und Gaumen – der Besucher erobern. Dafür sorgen unter anderem die Apfel- und Weinproduzenten des Landes.
Die Expo „vor der Haustür“ lassen sich auch die Südtiroler Apfel- und Weinproduzenten nicht entgehen, um ein Millionenpublikum auf die Qualität der heimischen Produkte aufmerksam zu machen. Dazu sind sie eine Partnerschaft mit Expo-Südtirol eingegangen.
Am Mittwoch haben Andrea Zeppa, Direktor des Wirtschaftsressorts des Landes, Werner Waldboth, Marketingleiter des Konsortiums Südtirol Wein, Georg Kössler, Präsident des Südtiroler Apfelkonsortiums, Paul Zandanel, Leiter der EOS-Abteilung Marketingsupport, und Marion Pristinger, die das Südtirol-Restaurant auf der Expo führen wird, den Expo-Auftritt der Qualitätsprodukte im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.
„Die Expo in Mailand ist nicht nur ein Schaufenster, um unsere Vorzeigeprodukte Besuchern aus aller Welt vorzustellen“, erklärte Andrea Zeppa, „sondern es handelt sich vor allem auch um eine einmalige Gelegenheit, um Netzwerke aufzubauen und neue Beziehungen mit internationalen Partnern zu knüpfen.“ Die Expo ermögliche es nämlich, mit Menschen in direkten Kontakt zu treten und Produkte mit allen Sinnen zu erfahren und wahrzunehmen, unterstrich Zeppa.
Darauf dass der Wein ein wichtiger Teil des gastronomischen Angebotes ist und während aller sechs Monate auf dem Südtirol-Stand vertreten sein wird, wies Werner Waldboth vom Konsortium Südtiroler Wein hin. „Von Anfang an war für uns klar, dass der Wein auf keinen Fall beim Südtiroler Expo-Auftritt fehlen darf“, betonte Waldboth, „die Weinkarte im Restaurant wird monatlich gewechselt, und jeden Monat kommen andere Kellereien mit Südtirols Leitsorten auf die Karte. Daneben bleibt aber auch noch Platz für die Präsentation lokaler Besonderheiten.“
Mit seinen 5.300 Hektar produzieren die Südtiroler Winzer gerade einen Prozent des Weines in Italien. Gemessen an der Anbaufläche sei es aber jenes Gebiet, das in den letzten Jahren die meisten Auszeichnungen erhalten habe, berichtete Waldboth. Die Gesamtheit aller geographischen, geologischen, vegetativen und klimatischen Faktoren sei zusammen mit der Art und Weise, wie die Südtiroler Winzer die Eigenheiten der Region und des Weinanbaugebietes einfangen, für den Charakter und die besondere Qualität des Südtiroler Weines verantwortlich, so Waldboth.
Im Apfelanbau kann sich Südtirol hingegen zurecht als Großmacht fühlen: Mit 18.000 Hektar ist es das größte geschlossene Obstanbaugebiet Europas und die jährlich rund eine Million Tonnen Äpfel, die das Land produziert, stellen gut ein Zehntel der gesamten europäischen und zirka die Hälfte der italienischen Apfelproduktion dar.
„Wir haben aber nicht den Anspruch groß zu sein, sondern gut zu sein“, sagte Georg Kössler, Präsident des Südtiroler Apfelkonsortiums. So sollen in Mailand auch keine großflächigen Plakate auf dieses für Südtirol so typische Produkt hinweisen, sondern eine mit Äpfeln in verschiedenen Farben gestaltete Rückwand im Südtirol-Stand. „Die Expo ist keine Verkaufsveranstaltung, sondern wir möchten, dass die Gäste mit einer Botschaft nach Hause gehen“, so Kössler, „und diese Botschaft lautet, dass der Apfel zu Südtirol gehört.“
Marion Pristinger vom 4-Sterne-Boutique-Hotel Zum Rosenbaum in Nals hat die Ausschreibung für die Führung des Restaurants am Expo-Stand gewonnen. Als sie von der Expo erfuhr, war sie gleich begeistert und wollte unbedingt präsent sein.
„Der Slogan ‚Feeding the Planet – Energy for Life‘ ist geradezu maßgeschneidert für Südtirol“, zeigte sich Pristinger überzeugt, „Erdbeeren aus Martell, Spargeln aus Terlan, Obst und Käse zeigen die kulinarische Vielfalt, die unser Land zu bieten hat. In einer Showküche werden wir auch die verschiedenen Formen der Zubereitung vorführen.“ Frisch, gesund, nahrhaft, traditionell und energiesparend – das sind die Eigenschaften, die nach ihrer Meinung die Qualität der Südtiroler Produkte und Küche auszeichnen. Das Restaurant im Expo-Stand wird passender Weise „Delicious“ heißen und soll den Besuchern Südtirol im wahrsten Sinne des Wortes „schmackhaft“ machen.
Der Leiter der EOS-Abteilung Marketingsupport, Paul Zandanel, stellte abschließend noch das Genussfestival vor, auf das im Rahmen einer Themenwoche vom 11. bis 16. Mai in Mailand hingewiesen wird. Das Genussfestival findet dann vom 29. bis 31. Mai zum 3. Mal in Bozen statt. „Wir möchten auf der Expo die Presse und das Fachpublikum ansprechen“, berichtete Zandanel, „hoffen aber auch, dass die einen oder anderen Besucher der Weltausstellung auf der Heimreise in Südtirol Halt machen oder einen Abstecher hierher einplanen, um sich im Rahmen des reichhaltigen Programms selbst ein Bild von der Lebenswelt in Südtirol zu machen.“
Das Genussfestival wird im Palais Campofranco, auf dem Musterplatz, im Merkantilmuseum auf der Genussmeile zwischen Silber- und Mustergassen über den Waltherplatz bis hin zum Kornplatz sowie in zahlreichen Restaurants inszeniert. Unter dem Motto „Mit allen Sinnen genießen“ sollen den Gästen die Vorzüge der einheimischen Produkte und deren Verwendungsmöglichkeiten in der Küche sowie wertvolle Informationen, Spaß und Unterhaltung in kompakter und festlicher Art vermittelt werden.
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