„Durch die Luft geschleudert“
In Sulden wurde ein siebenjähriger Bub von einem Erwachsenen mit voller Wucht angefahren. Der Skifahrer flüchtete, ohne sich um den Jungen zu kümmern. Jetzt redet der Vater des Buben.
Klaus L. steckt der Schock noch tief in den Knochen. „Ich bin immer noch entsetzt darüber, dass es so gewissenlose Menschen gibt.“
Der Familienvater aus Schlanders hat auf der Skipiste einen Alptraum erlebt.
Es war am 14. März dieses Jahres.
Klaus L. erzählt:
„Es war am Samstag. Ich war mit meinem siebenjährigen Sohn Mark (Name geändert. Anm. d. R.) in Sulden zum Skilaufen.
Um 11.20 Uhr wurde Mark auf der Schöntaufpiste, und zwar unterhalb des Sesselliftes auf der Höhe des zweiten Mastens, von einem erwachsenen Skifahrer mit voller Wucht angefahren.
Ich bin vorausgefahren, mein Sohn folgte mir in einem Abstand von 20 bis 30 Metern.
Ich hörte nur einen Knall, drehte mich sofort um und sah, wie mein Sohn mehrere Meter durch die Luft geschleudert wurde.
Mein Sohn war eine Minute lang nicht ansprechbar.“
Diese dramatischen Augenblicke wird Klaus L. sein Leben lang nicht mehr vergessen.
Als Mark L. wieder zu sich kam, hatte der Vater bereits den Notruf abgesetzt. Und innerhalb kürzester Zeit war der Pistendienst zur Stelle. Nach der Erstversorgung an der Unfallstelle wurde der Bub in das Krankenhaus nach Schlanders gebracht. Auch wenn der Verletzungen erheblich waren – der Bub hatte Glück im Unglück.
Die Ärzte diagnostizierten bei Mark L. eine Gehirnerschütterung, mehrere Prellungen und eine Oberschenkelfraktur. Letztere wurdeim Meraner Krankenhaus mit zwei Drähten stabilisiert, erzählt der Vater.
Klaus L. ist sich dessen bewusst, dass der Unfall noch viel schlimmer hätten ausgehen können. „Mark hat zum Glück Helm und Rückenschutz getragen“, erzählt der Vater gegenüber der TAGESZEITUNG, „er hatte also, was die Ausrüstung angeht, das maximale an Schutz.“
Was für den Vater und auch für die anderen Familienangehörigen ganz schlimm ist: Sie wissen nicht, wer der Unfallfahrer ist.
Klaus L: „Das Schlimme ist, dass wir nicht wissen, wer der Verursacher ist, denn er ist nach dem Zusammenprall einfach geflüchtet.“
Bis heute konnte der Mann, den Klaus L. einen „gewissenlosen Menschen“ nennt, nicht identifiziert werden.
LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE AM DIENSTAG:
* Der verzweifelte Appell des Vaters
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