Die Akte BBT
Für die Ermittlung gegen den verhafteten, nun abgesetzten BBT-Bauleiter Stefano Perotti interessiert sich nun auch die Staatsanwaltschaft Bozen. Sie wird die Akten aus Florenz anfordern. Mit Perotti saßen auch Südtiroler Ingenieure im Boot.
Von Thomas Vikoler
„Wenn es um diese Summen geht, besteht immer das Risiko einer Infiltrierung. Deshalb werden wir uns die Akten schicken lassen, um zu sehen, ob es auch in Südtirol Straftaten gegeben hat, für die wir zuständig wären“.
Das kündigte gestern der leitende Bozner Oberstaatsanwalt Guido Rispoli an. Es geht um eine Ermittlung der Staatsanwaltschaft Florenz, die italienweit für Aufregung sorgt. Vier Personen wurden unter Korruptionsverdacht verhaftet, darunter Ercole Incalza, der über viele Jahre für die Auftragsvergabe des Infrastrukturministeriums zuständig war und zuletzt als dessen Berater tätig war. In die Schusslinie geriet auch der aktuelle Minister Maurizio Lupi, der sich mit anschwellenden Rücktrittsforderungen konfrontiert sieht.
In U-Haft musste auch Ingenieur Stefano Perotti, der in Südtirol kein Unbekannter ist. Bis vorgestern war er Bauleiter eines vorbereitenden Abschnitts für den Brennerbasistunnel im Bereich Mauls.
Raffaele Zurlo, Geschäftsführer der BBT AG, kündigte am Montagnachmittag auf einer improvisierten Pressekonferenz, zu der lediglich eine Auswahl von Medien eingeladen wurden, die Entfernung Perottis von dieser Funktion an. Und er schloss gleichzeitig aus, dass es bei der Vergabe des 3,1-Millionen-Auftrags zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei. Es habe schließlich eine Ausschreibung gegeben, so Zurlo.
LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE:
* Welcher Südtiroler Ingenieur ein berufliches Naheverhältnis zu Stefano Perotti hatte
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